Fiona Leitch: Eine Hochzeit und ein Todesfall (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Donnerstag, 10. April 2025 08:17

Jodie „Nosey“ Parker hat den untreuen Ehemann, ihre Arbeit als Polizistin und London hinter sich gelassen, um in ihrer alten Heimat Penstowan mit einem Catering-Service unter dem Motto ‚Partys und Pasteten‘ neu zu starten.

Der Zufall will es, dass ihr erster Auftrag die Hochzeitsbewirtung ihres alten Schulfreundes Tony Penhaligon und seiner Verlobten Cheryl ist, die im örtlichen Parkview Manor Hotel stattfinden soll.

Auf der Dinnerparty am Vorabend der Hochzeit wird sie Zeuge, wie dort Tonys Exfrau Mel auftaucht, die plötzlich ihre Nachfolgerin beschimpft und angreift. Der Streit kann beendet werden, und die vermeintliche Furie wird hinauskomplementiert. Tags darauf entdeckt man Mels Leiche auf dem Vorplatz des Hotels.

Der erste Verdacht fällt auf Cheryl, die nicht aufzufinden ist, doch bald sieht es so aus, als wäre Tonys Verlobte nicht freiwillig verschwunden. So gerät der Bräutigam selbst ins Visier des ermittelnden DCI Nathan Withers. Jodie dagegen ist überzeugt, dass ihr alter Freund nicht zu einem solchen Verbrechen in der Lage ist. Stattdessen lassen ihr Mels Andeutungen über Cheryls zwielichtige Familie keine Ruhe. Sehr zu Withers Missfallen beginnt sie, auf eigene Faust zu ermitteln, wobei sich ihre Wege ständig mit denen des attraktiven DCI kreuzen.

Mit „Nosey Parker“ liefert der dp Verlag weiteren Nachschub im ohnehin schon Cosy-Crime-reichen Verlagsprogramm. Diesmal geht eine ehemalige Polizistin, die sich aus Sorge um ihre Tochter beruflich umorientiert hat, auf Verbrecherjagd. Das liefert zumindest eine schlüssige Erklärung, warum eine Privatperson plötzlich schlauer und gewiefter ist als die Profis der Polizei. Dass Jodie in ihrem Heimatort ermittelt, ist ebenfalls von Vorteil. Sie kennt viele Personen aus ihrer Kindheit und Jugend, weiß um lokalen Klatsch und Tratsch, wer mit wem - und wenn nicht, kann ihre Mutter aushelfen.

Die Hauptfigur erweist sich vom Fleck weg als clever, neugierig - wie es ihr Spitzname „Nosey“ schon suggeriert -, beharrlich und mit einem liebenswert albernen Sinn für Humor ausgestattet, mit dem sie die Tücken des Alltags meistert. Hier und da werden die gedanklichen Kommentare der Hauptfigur etwas zu inflationär eingesetzt. Weniger wäre mehr gewesen, um den ansonsten angenehmen Erzählfluss stabil zu halten. Davon abgesehen, ist „Eine Hochzeit und ein Todesfall“ erfreulich ausgewogen: Der Krimiplot entwickelt sich realistisch, die Ermittlungen sind nachvollziehbar und die Charaktere bekommen genügend Spielraum, sich zu entwickeln und den Leser für sich zu vereinnahmen.

Alles in allem ein gelungener Reihen-Auftakt, der den Boden für weitere Abenteuer vorbereitet.