Ingrid Zellner: Höhlenmorde (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 07. April 2025 21:55

Ingrid Zellner
Höhlenmorde
Oertel+Spörer, 2025, Taschenbuch, 240 Seiten, 13,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Bereits in „Viel Tod um nichts“ stellte Ingrid Zellner ihren Ermittler Surendra Sinha erstmalig vor. Nun darf er als Teil einer Mordkommission dabei helfen, die „Höhlenmorde“ aufzuklären.
Auch wenn er erst einmal nur als Vertretung eingestellt ist, so darf der Kommissar mit den indischen Wurzeln mit seiner Kollegin Leonie nach dem Täter suchen, der eine entstellte Leiche in der Wimsener Höhle hinterlassen hat. Das aber bleibt nicht der einzige Tote.
Schon bald finden beide heraus, dass die Morde zusammenhängen und auf Rache hindeuten, denn die Verstorbenen haben in ihrer Schulzeit mehr als einem Schüler grausam zugesetzt. Und es gilt zudem, den letzten Überlebenden der Gruppe zu schützen.
Erneut siedelt die Autorin ihren Mordfall in der eigenen Heimat an und nutzt diesmal die Gelegenheit, auch ein paar Sehenswürdigkeiten der Region vorzustellen, die diesmal als Leichenfundorte fungieren dürfen.
Schnell zeigt sich, dass die Ermordeten keine unbeschriebenen Blätter sind und gerade in ihrer Jugend selbst sehr viele Schandtaten begangen haben, gerade auch das Leben anderer Mitschüler durch Gier und Grausamkeit zerstörten. So finden sich natürlich schnell einige Verdächtige, die alle gute und nachvollziehbare Gründe gehabt haben könnten, die Verstorbenen zu töten. Doch die Antwort liegt wie so oft im Detail und beschert den Ermittlern eine dramatische Schnitzeljagd, in der vor allem Surendra auf die Probe gestellt wird.
Zugleich entwickeln sich auch seine neuen persönlichen Beziehungen auf warmherzige Weise weiter und sorgen dafür, dass man auch diverse Nebenfiguren liebgewinnt.
Der Fall aber steht immer im Vordergrund und wird mit vielen Hinweisen und Andeutungen aufgebaut, die für Spannung aber auch immer wieder neuen Überraschungen sorgen, so dass die Auflösung nicht vorhersehbar, aber dennoch gut nachvollziehbar ist. Zudem werden auch am Ende Weichen neu gestellt und erweitern die Möglichkeiten der Autorin.
„Höhlenmorde“ steht seinem Vorgänger „Viel Tod um nichts“ in nichts nach, ist sogar noch spannender und lebendiger geworden. Das Kopfkino springt durch die facettenreichen Figuren und die interessanten Themen gleich an, die Geschichte wird flott und ohne Längen erzählt, findet aber auch einen glaubwürdigen Abschluss, der Lust auf Mehr macht.