John Sinclair 2118: Horror-Trip zur Schreckensinsel, Ian Rolf Hill (Buch)

John Sinclair 2118
Horror-Trip zur Schreckensinsel
Ian Rolf Hill
Bastei, 2019, eBook, 1,99 EUR

Rezension von Elmar Huber

Beinahe gleichzeitig, bekommen Sir James Powell, Jane Collins, Shao und das Ehepaar Conolly vier gleichartige Pakete zugestellt. Ihr Inhalt: Jeweils ein blanker Totenschädel und Unmengen blutdurstiger Ameisen, die beim Kontakt mit Licht zu Staub zerfallen. Direkt nach diesen Ereignissen erhält das Sinclair-Team einen neuen, offiziellen Auftrag: Auf einer Insel vor Wales, auf der einst Dracula II sein Ende fand, sind mehrere Geologen spurlos verschwunden.


Nach dem Cold Opener, der auf namensgebendenr Schreckensinsel spielt, kommt der neueste Fall für das Sinclair-Team beinahe gemächlich und mit ausführlichem Vorlauf in Gang. Erst einmal erhalten alle vier Adressaten ihre Päckchen und entledigen sich der vampirischen Krabbelviecher auf verschiedene Arten. Keine ernsthafte, doch sehr hinterlistige Gefahr für die Freunde des Geisterjägers. Sehr schön überraschend, abwechslungsreich und geheimnisvoll, denn der Absender der Botschaften ist (noch) unbekannt.

Sobald es zur Insel losgeht, herrscht ein völlig anderer Ton. So originell und im besten Sinne altmodisch der erste Teil des Romans geraten ist, so überfrachtet und holprig ist die zweite Hälfte. Zusätzlich wird noch Platz für unnötige Szenen verschwendet, zum Beispiel indem John und Suko bei der Überfahrt über Bord gehen.

Neben dem erwartbaren Gegner, das Justine Cavallo/Dracula II-Amalgam, wird reichlich unvermittelt noch Madragoro in den Ring geworfen, der zunächst dick aufträgt, aber auch schnell wieder einlenkt. Nichts davon hat ausreichend Platz zum Atmen, so dass die ganze Chose nur wenig Wirkung entfaltet. Auch die Erklärung, warum erst jetzt eine Bedrohung aus dem schon lange zersplitterten Blutstein erwächst, ist eher fadenscheinig.

Insgesamt vereint der Roman einige sehr gute Ideen, die leider nur zum Teil ihre volle Wirkung entfalten können. Wo Zweiteiler oftmals gestreckt wirken und man sich vielleicht einen strafferen 100-Seiter wünscht ist es hier umgekehrt. „Horror-Trip zur Schreckensinsel“ bietet Stoff für anderthalb Romanhefte.

Das Titelbild ist dieses Mal ein gutes Beispiel, dass auf Shutterstock auch ganz ordentliche Exemplare für ein „John Sinclair“-Cover zu finden sind.