A. K. Mulford: The Rogue Crown - The Five Crowns of Okrith 3 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 13. März 2025 11:25

A. K. Mulford
The Rogue Crown
The Five Crowns of Okrith 3
(The Rogue Crown, 2022)
Übersetzung: Ulrike Gerstner
Carlsen, 2025, Paperback, 448 Seiten, 17,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Mit „The Five Crowns of Okrith“ schuf A. K. Mulford eine recht typische Romantasy-Tetralogie. Auch wenn es natürlich eine Hintergrundgeschichte gibt, so steht in den Romanen doch in erster Linie die Liebesgeschichte zwischen den Hauptfiguren im Mittelpunkt. Das ist auch in „The Rogue Crown“ der Fall.
Die Königin der Westlichen Lande ist ermordet worden und Briata, eine mutige und furchtlose Fae-Kriegerin, dazu entschlossen, ihren Mörder zu finden und der Gerechtigkeit zuzuführen. Zugleich will sie auch deren Tochter Lina auf dem Weg zurück in die Heimat beschützen.
Doch dabei hat sie nicht mit ihrem Gefühlsleben gerechnet. Denn je mehr sie versucht, Distanz zu der Trauernden zu wahren, desto mehr fühlt sie sich mit dieser verbunden. Zudem lauern nun überall die Feinde und weiterer Verrat, der ganz Okrith erschüttern könnte, wird offenbar.
Leser haben die Kriegerin zusammen mit ihrem Zwillingsbruder auch schon in den beiden ersten Romanen der Reihe kennengelernt, da diese immer wieder an der Seite der eigentlichen Helden zu finden waren. Und nun rückt sie in den Mittelpunkt, wie es schon im letzten Band angedeutet wurde.
Der Verrat und die Machtgier ziehen weitere Kreise, ein anderes Reich droht durch den überraschenden Tod der Königin in die Hände des Usurpators zu fallen, der schon mehrfach seine machtgierigen Pläne offengelegt hat. Nun wird zudem klar, dass er auf Verbündete zurückgreifen kann, die älter und gefährlicher sind als gedacht. Doch bis es so weit ist und zum dramatischen Höhepunkt des Buches kommt, gibt es auf der Reise zurück in die Heimat zahlreiche gefährliche Momente, die Briata immer näher an die Prinzessin heranbringen.
Um ein wenig Abwechslung zu bieten, findet diesmal ein lesbisches Pärchen zusammen, natürlich mit allem, was dazu gehört. Und so können die Leserinnen auch diesmal explizite intime Momente miterleben.
All das ist nett geschrieben und hat durchaus Spannungsmomente, aber wie schon zuvor werden auch hier Hintergrund und Abenteuer eher oberflächlich abgehandelt, um letztendlich dem zwischenmenschlichen Miteinander der Figuren mehr Raum zu bieten. Und auch diese entsprechen eher den Archetypen des Genres, als wirklich eigenes Profil zu entwickeln.
Und so bietet „The Rogue Crown“ solide Unterhaltung für alle Romantasy-Fans, da die gestellten Erwartungen mit der passenden Dramaturgie am Ende erfüllt werden. Wer mehr erwartet, wird leider enttäuscht sein, denn die Handlung selbst bietet nur oberflächliches, leider recht vorhersehbares Abenteuer, das man nach der Lektüre schnell wieder vergessen hat.