Star Trek The Next Generation: Perspektiven, Dayton Ward (Buch)

Star Trek The Next Generation
Perspektiven
Dayton Ward
(Star Trek - The Next Generation: Pliable Truths, 2024)
Übersetzung: Bernd Perplies
Cross Cult, 2025, Taschenbuch, 384 Seiten, 16,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Auch wenn die Romanwelten von „Star Trek“ durch die neuen Serien arg durcheinandergebracht wurden, so gibt es für die altgedienten Autoren doch immer noch die Möglichkeit, Geschichten so wie früher zu erzählen, gerade wenn sie Lücken in den Serien füllen können. So wie in „Perspektiven“, das zwischen dem Friedensvertrag der Föderation mit den Cardassianern und der Übernahme von Terok-Nor, später „Deep Space Nine“ spielt.


Die „Enterprise“ übernimmt die Aufgabe, die neue bajoranische Regierung beim Wiederaufbau ihrer Welt zu unterstützen, denn immerhin stand diese fünfzig Jahre unter der Herrschaft der Cardassianer, was tiefe Narben auf der Welt und in ihren Bewohnern hinterlassen hat. Picards soll die Friedensgespräche leiten.

Und es scheint, als seien die Schatten der Vergangenheit noch immer nicht so ganz verflogen, denn Ro Laren erhält einen Hilferuf von einem alten Freund aus den Tagen des Widerstands, der alles noch einmal gefährden und den fragilen Frieden zerstören könnte, wie sich schon bald zeigt.


Der Autor spielt mit den Elementen, die wir aus den Serien kennen, denn immerhin wurde Captain Picard erst kurz zuvor von den Cardassianern gefoltert und steht diesen deshalb sehr distanziert gegenüber, während natürlich auch der bajoranische Widerstand das Leid noch nicht vergessen hat und in einigen Ecken auch noch Verbrechen vertuscht werden müssen.

Die Geschichte nimmt sich der spannungsreichen Zeit an, in der die Station gerade erst übernommen wurde und Bajor unter den Schutz der Föderation gestellt wird. Tatsächlich führt Dayton Ward auch nicht allzu viele Einmalcharaktere ein, sondern konzentriert sich bewusst auf wichtige Figuren von der „Enterprise“ und diejenigen die auch auf der Station später eine wichtige Rolle spielen werden wie Odo, Quark und Garak, aber auch Gul Dukat und Kai Winn.

Heraus kommt eine kurzweilige Geschichte mit einer actionreichen Handlung, aber auch vielen Aha-Momenten, gerade wenn man beide Fernsehserien zu schätzen weiß. Denn die bekannten Figuren werden allesamt so gut getroffen, dass sie auch vor dem inneren Auge zum Leben erwachen.

Und nicht zuletzt werden gekonnt die Weichen für all das gestellt, was noch kommen wird, wenn man zwischen den Zeilen zu lesen weiß.

„Perspektiven“ mag zwar ein „Star Trek The Next Generation“-Roman sein, bildet aber gleichzeitig auch eine interessante Brücke zu „Star Trek Deep Space Nine“, indem er die Vorgeschichte zur direkten Übernahme der Station schildert und auch schon einige wichtige Figuren der späteren Saga mit einbindet.