Aliens - Die Entstehungsgeschichte, J. R. Rinzler (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 19. Dezember 2023 11:42

J. R. Rinzler
Aliens – Die Entstehungsgeschichte
(The Making of Aliens, 2023)
Übersetzung: Thorsten Walch
Cross Cult, 2023, Hardcover, 300 Seiten, 59,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Die 80er Jahre waren in einer Hinsicht interessant, denn in diesem Jahrzehnt kamen viele Filme ins Kino, die nicht nur visuell ein Augenschmaus war, sondern auch neue Wege gingen. Eine davon war die „Alien“-Filmreihe, die neben einer krassen Mischung aus Science Fiction und Horror auch erstmals eine glaubwürdig starke Heldin präsentierte. Aber auch um die Filme herum gibt es interessante Geschichten - eine davon wird in „Aliens - Die Entstehungsgeschichte“ erzählt.
Nach dem überraschenden Erfolg von „Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ war der Weg für eine Fortsetzung offen. Allerdings wollte man nicht hingehen und die gleiche Geschichte noch einmal erzählen, sondern diese tatsächlich weiterspinnen und damit den Hintergrund erweitern, was natürlich auch höhere Kosten mit sich zog. Außerdem sollten die Xenomorphen sich ebenfalls weiterentwickeln. Und so dauerte es einige Jahre von der Planung bis zur Kinopremiere, in denen Einiges hinter den Kulissen vor sich ging. Kreativ wurde Einiges auf die Beine gestellt, aber auch die Nervenproben für die Crew waren nicht ohne.
Das Buch erzählt vor allem aus der Sicht der Crew, wie der Film entstand. Dazu werden auch erst einmal die wichtigsten Personen vorgestellt, vor allem James Cameron, der diesen Film maßgeblich prägen sollte.
Der Bildband erzählt von den ersten Planungen und Ideen, nachdem den Machern von der Produktionsfirma grünes Licht gegeben wurde, denn eines war den Kreativen von vorneherein klar: man wollte nicht noch einmal die Geschichte des ersten Films erzählen und auch den Hintergrund auf eine neue Ebene bringen.
Daher gab es nicht nur für das Drehbuch einige Entwürfe, sondern auch die Xeneomorphen kamen jetzt vielfältiger daher, wurden zu einer noch größeren, weil heimtückisch-intelligenten Gefahr, die nicht mehr nur von reinem Instinkt, sondern auch einer Königin kontrolliert wurden, die Einiges mehr konnte. Zudem entschied man sich, Ellen Ripley wiederkehren und zur zentralen Figur des Mythos werden zu lassen, die immerhin Mehr über die Monster wusste als die anderen Bewohner der Kolonie oder die zum Kampf hergeschickten Aliens.
Mit erstaunlich viel Text, in den auch Interviews eingebettet sind, beschreibt der Autor so die vielen Aspekte und Entwicklungen, die letztendlich zum fertigen Film führen sollten und am Ende natürlich auch das Werk schufen, das heute nicht nur als Klassiker gilt, sondern auch als Kultfilm, der mehr als eine Generation geprägt hat.
Wie bei all diesen Büchern gilt natürlich, dass man den Film gesehen haben sollte, denn nur so bekommt man nach der Lektüre dieses Buchs auch Lust, diesen Streifen noch einmal mit ganz anderen Augen zu sehen.
Fans werden jedenfalls ihren Spaß haben, gerade wenn sie auch mehr über die Hintergründe wissen wollen. Und Cineasten erhalten einen vielschichtigen und relativ erschöpfenden Einblick in einen Film, in dem man noch ganz auf ausgefeilte Kulissen und Modelle setzen musste, weil die Computertechnik noch in den Kinderschuhen steckte.
Das Buch hat sehr viel Text, bietet aber auch einiges an interessantem Bildmaterial - zumeist Fotos, die während der Drehs entstanden, Skizzen und auch ein paar Szenenbilder.
Das macht „Aliens - Die Entstehungsgeschichte“ zu einem nicht nur physisch beeindruckend schweren Band, sondern auch zu einem interessanten Lesevergnügen für alle Fans, die mehr über die Entstehung eines der wichtigsten Kultklassiker der Science Fiction erfahren wollen.