Zoe Hana Mikuta: Godslayer: Die Götter müssen sterben (Buch)

Zoe Hana Mikuta
Godslayer: Die Götter müssen sterben
(Godslayers: All Deities Must Die, 2022)
Übersetzung. Katrin Aust
Titelbild. Taj Francis
Crocu, 2023, Taschenbuch, 480 Seiten, 15,00 EUR

 

Rezension von Christel Scheja

In „Gearbreaker: Wir haben die Götter selbst erschaffen“ führte die junge amerikanische Autorin Zoe Hana Mikuta eine seltsame Welt ein, in der kolossale Mechas dafür sorgen, dass das tyrannische Godolia über die Welt herrscht und in der es einen heftigen Krieg mit den Rebellen aus den Badlands führt, die sich immer noch gegen die Windups, mechanisierte Waffen, auflehnen.

In diesen Zeiten lernten sich Eris Shindanai, eine Gearbreaker, und Sona Steelcrest, eine kybernetisch aufgewertete Windup-Pilotin, kennen. Zunächst unerbittliche Feinde, so kamen sich die Beiden doch schnell näher, als Eris Sonas Geheimnis entdeckte - hat sie sich doch in das Windup-Programm geschmuggelt, um es von innen her zu zerstören.

Doch der „Himmelstag“ nimmt ein fatales Ende. Eris gelingt es nach einer Gefangenschaft zu fliehen, aber Sona ist in den Händen des Höchsten zurückgeblieben. Ihr Gedächtnis wurde verändert und sie ist nun mehr als nur eine glühende Anhängerin Godolias.

Dennoch ist Eris mehr als entschlossen, ihre Freundin und Geliebte zu befreien und den falschen Gott für immer zu vernichten. Wird sie Sona befreien und ihre Erinnerung wieder herstellen können?


Die Autorin hat ihre Geschichte als Jugendbuch angelegt und verzichtet deshalb auf eine genauere Ausarbeitung des Hintergrundes. So ist das Regime einfach da, ebenso seine Technik und die Motivation ist mehr oder weniger auf Machtgier und Kontrollsucht reduziert. Das ist aber auch ein wenig der Knackpunkt der Geschichte, vor allem wenn man den ersten Band nicht kennt und so unvermittelt in eine Handlung geschubst wird, die sich munter an Elemente aus den dystopischen Romanen der vergangenen Jahre bedient und dies gleichzeitig mit dem Ambiente und Flair japanischer Mangas vermischt.

Dafür konzentriert sich die Autorin ganz auf die Figuren, erzählt die Geschichte alternierend aus der Sicht von Sona und Eris. Man merkt zwar sehr deutlich, dass die beiden mehr als einfache Freundinnen sind, aber das steht hinter dem Abenteuer zurück.

Und auch wenn die Action nicht ohne ist, immer wieder auch Gefährten und Mitkämpfer sterben, so findet die Geschichte doch ein Ende, das vermutlich die meisten Leser zufriedenstellen wird, wenn sie nicht mehr als den reinen Kampf um Freiheit und Liebe mögen.

Alles in allem lässt der Zweiteiler den Leser dennoch etwas zwiegespalten zurück. Die Geschehnisse werden zwar spannend und unterhaltsam geschildert, haben aber nicht wirklich Substanz und bis auf die beiden Hauptfiguren bleiben tatsächlich alle anderen Charaktere völlig blass.

„Godslayer: Die Götter müssen sterben“ ist der passende Abschluss der Geschichte, der allerdings nicht ohne seinen Vorgänger verstanden und genossen werden kann. Das Ganze ist abenteuerlich und actionreich geschrieben, bleibt allerdings nicht lange im Gedächtnis haften, da Figuren und Hintergrund viel zu schwammig sind und keinen Eindruck hinterlassen.