Melanie Vogltanz: Trail to Heka - Seth auf der Suche (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 24. September 2023 10:12

Melanie Vogltanz
Trail to Heka - Seth auf der Suche
Titelbild: Grit Richter
Art Skript Phantastik, 2023, Paperback, 350 Seiten, 16,00 EUR
Rezension von Carsten Kuhr
Seth, Vernichter, Gott des Feuers und des Chaos ist, wie seine Götterkollegen, in der modernen Welt aufgeschlagen. Jetzt hat er von einer alten Feindin die Mitteilung bekommen, dass seine Waffe, sein Stab, in Kanada gefunden und von einem göttlichen Konkurrenten an sich gebracht wurde. „Hole es zurück, sonst werden sie es benutzen“ - so die lapidare Mitteilung, die ihn nach Kanada in Marsch setzt. Immerhin kann die Macht des Stabes die Welt in Sturm und Wasser untergehen lassen. Auf dem Weg nach Norden schließt sich ihm eine göttliche Streiterin und ein junger, chaotischer Mensch an - ihre Gegner warten bereits auf sie…
Melanie Vogltanz kehrt in die Welt der ägyptischen Götter, die sich in unserer Zeit zurechtfinden müssen, zurück. Nach der Kooperation mit Jenny Wood darf sie dieses Mal solo von den weiteren Abenteuern Seths, des Herrn von Ombos, Sohn von Nut, Erschaffer von Feuer und Chaos berichten.
Aus der Wüste Nevadas geht es vorliegend in den Nordosten, genauer nach Kanada und zu den Niagara-Fällen. Hier erwarten uns dann bekannte Figuren und Schemata. Der liebevoll-trottelig gezeichnete Mensch mit seiner kaputten Beziehung zu Ex-Partner und Sohn, eine streitbare Göttin von außerhalb Ägyptens, Ex-Kollegen unseres Herren von Ombos - das entspricht doch dem, was wir aus den bisherigen Bänden um die in der Jetztzeit gestrandeten Ägypter kennen.
Selbst, dass unser Seth so seine liebe Mühe mit modernen Verhaltensformen hat - und das Rauchverbot gerne einmal ignoriert - ist zwar nett, aber nicht wirklich packend oder mitreißend.
Dabei hätte der Plot alles, was es zu einem Pageturner bräuchte; die charismatische Hauptfigur, die an sich selbst innerlich (ver-)zweifelt, mit der Moderne nicht zurechtkommt, seinen Platz hier sucht und bislang nicht findet und die daraus resultierenden Belastungen werden für meinen Geschmack zu wenig genutzt. Auch die Diversität rückt vorliegend in den Hintergrund, alles konzentriert sich auf die Suche nach dem Stab und der letztlich unausweichlichen Auseinandersetzung um diesen.
Das liest sich zwar flüssig und spannend, kann aber leider mit den bisherigen Bänden der kleinen Reihe nicht ganz mithalten.