Sternenfaust 156: Sol X, Guido Seifert (Buch)

Sternenfaust 156
Sol X
Guido Seifert
Titelbild: Arndt Drechsler
Bastei, 2011, Heft, 68 Seiten, 1,75 EUR

Von Olaf Menke

In den vorigen Heften war Dana Frost auf die STERNENFAUST zurückgekehrt und hatte dort als Erstes mit einer rätselhaften Schwarmintelligenz zu kämpfen, welche die Daten des Schiffs aufsaugen wollte. Taglieri hatte derweil ein Abenteuer auf der Welt der Naniten zu bestehen und Savanna Dionga hatte die MERCHANT II verlassen, um zukünftig an seiner Seite auf der Erde zu leben.

Die Besatzung eines kleinen Schiffes ist auf dem Weg von der Erde zum Pluto, um dort Holoaufnahmen zu machen. Bei einem Manöver scheint es plötzlich, als sei ein Planet direkt vor dem Schiff aufgetaucht. Bei dem Manöver kommt einer der beiden Raumfahrer ums Leben, der andere dreht ab, weigert sich aber, mit dem Star Corps zusammenzuarbeiten, welches einen Notstand im Sonnensystem ausruft weil tatsächlich auf der Umlaufbahn der Erde auf der anderen Seite der Sonne ein fremder, erdähnlicher Planet materialisiert ist. Taglieri ruft die STERNENFAUST zu Hilfe und diese nähert sich dem Planeten, kann aber auf ihm nicht landen. Nachdem man auf dem Planeten Humanoide entdeckt, tauchen plötzlich mehrere sonderbare aber technisch weit überlegene Raumschiffe auf, welche sich auf den Weg nach Sedna machen. Sie machen einen Zwischenstopp bei einem Gleiter, auf dem sich der Überlebende des ersten Zusammenstoßes sowie ein zu Hilfe gerufener Medienvertreter befinden und schicken eine Kiste, in der sich – wie sich später herausstellt – der Tote vom ersten Zusammenstoß quicklebendig befindet. Danach fliegen die Schiffe weiter zu Sedna wo ein Biokampfprojekt von Far Horizons schiefgelaufen ist. Eine Rakete ist in einen Komplex eingeschlagen und hat einen biologischen Kampfstoff freigesetzt, weshalb dort nach und nach die betroffenen Mitarbeiter von Far Horizons sterben. Plötzlich meldet sich die Besatzung der fremden Schiffe – es handelt sich um Humanoide, die gleich ihren ganzen Planeten vor ewiger Zeit vor den Orphanen versteckt hatten. Da dies nach deren Zerstörung nicht mehr nötig ist, haben sie die Tarnung aufgegeben...

Guido Seifert liefert einen spannenden ersten Teil eines Zweiteilers ab, welcher in vielerlei Beziehung gelungen ist und einen grandiosen Cliffhanger bietet. Lobenswert sind dabei auch seine zahlreichen Fußnoten, welche dem Leser nochmals bewusst machen, was zuvor wann alles passiert ist. Dieses verdeutlicht einmal mehr die inzwischen eng verzahnte Story, die hier fortlaufend erzählt wird. Im Roman selber kommt Taglieri etwas schlecht weg: Er lässt sich einen verschwenderischen Bungalow in New York bauen und verheimlicht Fakten vor der Bevölkerung des Systems, obwohl gerade erst bei der Orphanen-Krise bekannt wurde, dass dies nicht gewünscht wird. Man wird abwarten müssen, wohin Taglieris Weg noch führen wird.