Star Wars 84 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 22. Januar 2011 10:27

Tom Taylor
Star Wars 84
Blutsbande – Jango und Boba Fett 1
(Star Wars: Blood Ties – Jango and Boba Fett #1, 2010)
Aus dem Amerikanischen von Michael Nagula
Titelillustration, Zeichnungen und Farbe von Chris Scalf
Panini, 2011, Heft, 60 Seiten, 3,95 EUR
Von Christel Scheja
Zu den Randfiguren der „Star Wars“-Saga gehört der Kopfgeldjäger Boba Fett. Auch wenn er in der alten Trilogie nur einen kurzen Auftritt hatte, so machten ihn später Romane und Comics so interessant, dass ihm in der jüngeren Trilogie ein größerer Part eingeräumt wurde, respektive seinem Vater. Aus diesem Grunde erscheinen auch jetzt immer noch Geschichten um den Kopfgeldjäger, so wie die neue Geschichte „Blutsbande“.
22 Jahre vor der Schlacht um Yavin ist die Welt für den kleinen Boba noch in Ordnung. Er zieht mit seinem Vater durch die Galaxis um Aufträge zu erledigen. Allerdings unterzieht dieser ihn auch immer wieder gefährlichen Prüfungen, um ihn stark und furchtlos zu machen. Diese harte Schule scheint auf fruchtbaren Boden zu fallen, denn der Junge entwickelt sich trotz allem Unverständnis und Zorn prächtig weiter. Aber es zeigt sich, dass Jango durch seine Vaterrolle auch weich geworden ist, denn als er bei einem Auftrag ein Ebenbild von sich tötet und er dann auch noch erfahren muss, dass der entlaufene Klon ein Kind gezeugt hat, bekommt er Gewissensbisse. Seinem Sohn erzählt er nichts davon. Stattdessen wird Boba mit einer für ihn ungewohnten Überraschung konfrontiert, als er gut zwanzig Jahre später einen gewissen Connor Freeman fangen und ausliefern muss. Dieser Mann sieht ihm nicht nur ähnlich – sein Vater hat auch viele Jahre Geld für den jungen Mann gezahlt...
Dass auch skrupellose und gefühlskalte Kopfgeldjäger Gefühle haben, zeigt diese Geschichte, die Vater und Sohn gleichermaßen betrifft. Die Geschichte dieses Heftes ist jedoch erst der Auftakt, da sie die Weichen für die kommenden Hefte stellt, denn so wie man die Reaktion des Vaters kennengelernt hat, ist man nun gespannt darauf, wie sich der Sohn verhalten wird. Ob für ihn nun vielleicht auch die Bande des Blutes – auch wenn Connor nicht einmal sein richtiger Bruder ist – mehr zählen als sein Geschäft? Jango hat Schwäche gezeigt, wird es Boba auch tun? Das sind die kleinen Geschichten, die ein wenig mehr sind als nur eine Aneinanderreihung von sinnfreier Action. Tatsächlich erweist sich die Geschichte als interessante Charakterstudie der Fetts und wirft ein interessantes Licht auf Vater und Sohn, die dadurch nicht länger eindimensionale Bösewichte sind.
Die aufwendigen Zeichnungen – oder besser: gemalten Bilder – tun ihr Übriges, um diese Stimmung zu vertiefen.
Alles in allem ist Heft 84 wieder ein Highlight der Serie und man darf gespannt auf die kommende Nummer sein, um zu sehen, wie sich das Drama um Jango und Boba Fett weiterentwickelt.