I‘m in Love with the Villainess 2 (Comic)

I‘m in Love with the Villainess 2

Text: Inori

Charakterdesign: Hanagata

Titelbild und Zeichnungen: Aonoshimo
Übersetzung: Christina Rinnerthaler

Cross Cult, 2023, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Normalerweise ist es ja das oberste Ziel in einem Dating Game, das Herz eines Prinzen zu gewinnen und diesen am Ende zu heiraten, aber auch dafür zu sorgen, dass die Gegenspielerin ihre gerechte Strafe erhält. „I‘m in Love with the Villainess“ spielt nun aber munter mit diesen Klischees und stellt einige Dinge auf den Kopf.


Eigentlich ist Rae Taylor ja die Heldin in diesem Game und sollte sich eher darum kümmern, die Gefühle in einem der attraktiven Prinzen zu wecken. Aber Rei Oohashi hat den Spieß umgedreht, weil sie in Wirklichkeit Claire liebt, die eigentlich ihre Gegenspielerin ist. Deshalb tut sie alles, um in deren Nähe zu sein und arbeitet sogar als Dienstmädchen, um sie umsorgen zu können. So fies Claire auch immer zu ihr ist, weil sie die Anhänglichkeit nervt, Rei ist weiterhin entschlossen, ihre Heldin glücklich zu machen.

 

Es ist schon niedlich zu sehen, wie die Klischees auf den Kopf gestellt werden, und dann auch noch auf eine Weise, die bisher keine andere in Deutschland veröffentlichte Reihe verwendet hat. Denn normalerweise stellt die Hauptfigur nicht dem bösen Charakter nach.

Die Weichen sind zumindest gestellt, damit sich die beiden Mädchen näher kommen können. Zwar versucht Claire immer noch verbissen, Rei auf Distanz zu halten, aber sie ist schon nicht mehr so ruppig wie zuvor. Zugleich werden auch ihre Gefühle und Gedanken hinter der Maske aus Boshaftigkeit gezeigt und sie darf beweisen, dass sie auch schon einmal nett sein kann und wirklich einen der Prinzen zu lieben scheint.

Das macht es zwar auch für Rei etwas schwerer, aber für das Glück ihrer persönlichen Heldin täte sie alles. Das wird mit viel Witz und Augenzwinkern erzählt. Immerhin kommt bei der Geschichte auch der Hintergrund weiter, man erfährt mehr über das, was die Jugendlichen an der Schule eigentlich lernen, und wohin sie sich entwickeln sollen.

„I‘m in Love with the Villainess“ bietet eine amüsante Girls-Love-Geschichte, die aber auch dem Fantasy-Setting immer wieder Raum gibt und ein paar spannende Elemente mit einbaut. Die Geschichte ist zwar seicht, lässt sich aber auch kurzweilig genießen.