Gruselkabinett 182: Sarahs Grabmal, F. G. Loring (Hörspiel)

Gruselkabinett 182
Sarahs Grabmal
F. G. Loring & Marc Gruppe (Script)
Sprecher: Horst Naumann, Helmut Zierl, Jonas Minthe u.a.
Titelbild: Osman Askin
Titania Medien, 2023, 1 CD, ca. 52 Minuten, ca. 8,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

In der Grusel-Literatur gehören Vampire zu den beliebtesten übernatürlichen Wesen. Ihre Erscheinung kann sehr unterschiedlich sein, aber das Grauen ist immer präsent. So wie auch in der Erzählung „Sarahs Grabmal“ von F. G. Loring (1869-1951), die für die Hörspielreihe „Gruselkabinett“ adaptiert wurde.


Latimer und Somers gehören zu den erfahrenen Restauratoren des Landes und denken zunächst an einen Routine-Auftrag, als sie im Jahr 1841 nach Hagarstone gerufen werden. Vor allem ein pompöses Grabmal soll versetzt werden. Auf den Steinen steht aber eine ernste Warnung: Die Ruhe der hier begrabenen Sarah soll nicht gestört werden. Das wird bis zu dem Tag nicht ernstgenommen, an dem bestialisch stinkender Nebel und das Geheul eines Hundes die Betroffenen aufschrecken…

 

Eigentlich ist die Geschichte schon von Anfang an vorhersehbar, aber das macht in diesem Fall auch nichts, da der Weg das Ziel ist. Zwar entfesseln die Restauratoren das Grauen, aber einer von ihnen bleibt auch wachsam und handelt, als es an der Zeit ist. Er ist derjenige der bereit ist, seine Skepsis gegen Glauben zu ersetzen.

Die Geschichte konzentriert sich auf die grusligen Entwicklungen und den Endkampf - der einzigen Stelle, in der das Grauen auch eine Stimme bekommt. Spannung entsteht dadurch, ob der Coup gelingt und die Vampirin gebannt werden kann. Das ist solide und glaubwürdig umgesetzt, Spannung entsteht auch durch die Dialoge zwischen dem federführenden Restaurator und dem Reverend - die Vampirin agiert eher ein wenig übertrieben, was aber nicht der Sprecherin, sondern der Rolle anzulasten ist.

Tatsächlich kommt vor allem durch die Sound-Effekte Gänsehaut auf; die Sprecher wissen ihre Figuren gelungen zum Leben oder Unleben zu erwecken und Bilder im Kopf zu erzeugen.

Alles in allem ist „Sarahs Grabmal“ ein solides und kurzweiliges Hörspiel der „Gruselkabinett“-Reihe, das vor allem durch die Maßnahmen lebt, dem Vampir beikommen zu wollen und den Hörer durch die Bemühungen der Figuren bei der Stange hält, auch wenn das Ende natürlich von Anfang an vorhersehbar scheint.