Klaus N. Frick: In Clanthons Auftrag - Fantasy-Erzählungen um Ghazir en Dnormest (Buch)

Klaus N. Frick
In Clanthons Auftrag - Fantasy-Erzählungen um Ghazir en Dnormest
Titelbild: Andreas Schwietzke
p.machinery, 2023, Paperback, 256 Seiten, 14,90 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Dass Klaus N. Frick neben seiner Tätigkeit als Organisator hinter „Perry Rhodan“ auch selbst als Autor tätig ist, wissen wir spätestens seit seinem bei Knaur erschienen Fantasy-Roman „Das blutende Land“. Abseits des Erben des Universums zieht es Frick mehr in archaische Reiche mit ein wenig tragisch angelegten Helden.

Vorliegend hat er seine einst im Rahmen der im EDFC herausgegebenen Publikationen erschienenen Geschichten gesammelt, behutsam überarbeitet und in einem Buch vorgelegt.

Sie alle spielen in der Fantasy Welt Magira und haben als verbindendes Element einen ungewöhnlichen Helden.


Mit Ghazir en Dnormest nimmt ein dunkelhäutiger Flüchtling aus den südlich gelegenen Wüstenreichen den Part des Protagonisten ein. Ein Wüstenreiter, der begleitet durch einen burschikosen aber verlässlichen Diener als Adeliger ohne Land durch Clanthon zieht, für Recht und Gerechtigkeit sorgt und sich immer auch nachdenklich gegen blindes Heldentum, gegen den Krieg als vermeintlich einfache Ultima Ratio ausspricht. Dass er seine Klingen, sowohl das kurze gerade Schwert wie auch den geschwungenen Säbel zu meistern weiß, erleben seine mannigfaltigen Gegner.


Im Verlauf der geschilderten Abenteuer - immerhin erwarten uns sieben längere Erzählungen -, trifft der zwischenzeitlich zum Markgrafen aufgestiegene auf Marodeure, auf Schamanen, Hexer und Magier. Mit seinem Königsheil, einer besonderen Ausstrahlung, die ihn als Adeligen ausweist, kann er Unterstützung fordern, Recht sprechen und sich als verlängerter Arm des Herrschers legitimieren.

Die Erzählungen und Novellen sind handwerklich solide, inhaltlich gerade für Jugendwerke erstaunlich reif und bieten einen interessanten Charakter. Schon dass er vor Jahrzehnten, als die Flüchtlingsdebatte noch weit, weit weg war, sich für einen dunkelhäutigen Erzähler entschied, eine Figur, in deren Haut er immer wenn er auf Magira weilte schlüpfte, war ungewöhnlich. Die Geschichten selbst erinnerten mich von der Anlage her an Wagners Kane mit einem Hauch Reminiszenz an Howards Conan.

Die Beiträge lesen sich alle flüssig und spannend, entführen uns in die Fantasy-Welt Magira, auf der es vor Magie, finsteren Wesen, Verrätern und Opfern nur so wimmelt - sprich, Ghazir en Dnormest geht die Arbeit nicht aus.