Descent: Die Reise ins Dunkel 3: Die Tore von Thelgrim, Robbie MacNiven (Buch)

Descent: Die Reise ins Dunkel 3
Die Tore von Thelgrim
Robbie MacNiven
(Descent: The Gates of Thelgrim, 2021)
Übersetzung: Katrin Aust
Titelbild: Jeff Chen
Cross Cult, 2023, Taschenbuch, 388 Seiten, 16,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Der Auftrag scheint einfach: Aus der Zwergenfeste Thelgrim, tief in das Gebirge hineingebaut, sollen drei Abenteurer einen Gegensand holen. Holen, nicht stehlen - behauptet zumindest der Vertreter ihres Auftraggebers. Jeder der drei Abenteurer wird mit etwas geködert, das sie oder er besonders schätzt.

Der Zwerg Raythen schlägt sich seit Jahren als Betrüger in der Welt der Menschen durch und soll Silber bekommen, die Runenhexe Asttarra sucht neue Erkenntnisse und der Tiefenelf ein weiteres Schloss, das ihm seine verlorenen Erinnerungen wieder zugänglich macht.

Dass Thelgrim seit Kurzem angesichts von Tausenden Flüchtlingen hermetisch abgeschottet ist, stellt kein wirkliches Hindernis dar, kennt Raythem doch diverse Schleichwege, die Stadt im Gebirge zu betreten.

Doch damit beginnen dann ihre Probleme erst so richtig…


„Die Tore von Thelgrim“ ist ein klassisch zu nennender Fantasy-Roman mit recht hohem Wiedererkennungswert. Wenn sich das nun etwas arg negativ anhört, so darf ich dies relativieren - liest sich der Text doch recht flüssig und auch durchaus spannend. Wer von seinem Buch allerdings innovatives Worldbuilding oder sorgfältig ausgearbeitete Charaktere erwartet, der wird Selbiges hier vergeblich suchen.

Der Roman, der auf dem phantastischen Brettspiel „Descen“t beruht, lebt von den einander nicht eben grünen Abenteurern, die Auftraggeber und Autor da bunt zusammengewürfelt haben. Dass sie einander nicht vertrauen, dass ein Jeder von ihnen seine eigene Agenda verfolgt und sie nur schwer dazu zu bewegen sind, wirklich miteinander zu agieren, prägt den Plot. Die Gefahren, die ihnen auf ihrer Reise drohen, sorgen für jede Menge durchaus spannend beschriebener Vorkommnisse, die flott ineinander übergehen.

So ist dies ein Roman, der Unterhaltungswert besitzt, der packend und kurzweilig die Zeit vertreibt, der sich aber, was Charaktere und Welt anbelangt, recht oberflächlich anbietet.