Johannes Anders: Die Havarie der Stephen Hawking - Sternenlicht 13 (Buch)

Johannes Anders
Die Havarie der Stephen Hawking
Sternenlicht 13
Titelbild: Thomas Budach
Saphir im Stahl, 2022, Taschenbuch, 216 Seiten, 13,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Nach dem desaströsen Krieg gegen die Frogs ist die menschliche Hegemonie auseinandergebrochen. Die Sternenlicht-Vereinigung ist die größte der verbliebenen Sternen-Koalitionen.

Wir schreiben das Jahr 3167. Die Sternenlicht-Vereinigung sieht sich an jeder Grenze Aggressoren gegenüber, die man nicht wirklich einschätzen kann. Schlachtschiffe werden an den wichtigsten Grenzen stationiert und massiert; für Sondereinsätze, seien sie auch noch so wichtig, ist schlicht kein Material übrig. In die Bresche springen müssen hier die Forschungsraumer und deren Besatzungen - oftmals mehr oder minder unterstützt vom SSD.

Dieses Mal begleiten wir zwei Raumschiffe auf ihrem gefährlichen Weg quer durch die Galaxis.

Der Erkundungskreuzer MCLANE ist am Rande des Sternenschweifnebels unterwegs. Dass hier permanent Zeitanomalien auftreten, bekommen die Raumfahrer und ihr Schiff schmerzhaft zu spüren. Während der Erkundung des Nebels stoßen sie auf das Wrack der TIMOTHY und auf den Raumschlund.

Währenddessen forscht die STEPHEN HAWKING an der überlichtschnellen Kommunikation. Dass eine der Wissenschaftlerinnen an Bord vor verheerenden Folgen der unerforschten Technologie warnt, wird in den Wind geschrieben - der Forschungsraumer droht in der Zeit verloren zu gehen.


Die Serie um die etwas anderen Abenteuer aus der Welt des Raumschiffs Orion geht in die nächste Runde. Johannes Anders hat mit insgesamt sechs der bislang 13 erschienen Büchern die Mehrzahl der Manuskripte verfasst, treibt die Handlung immer wieder voran.

Statt dem Konflikt mit den anderen Machtblöcken erwartet uns diesmal ein Abenteuer der leiseren, aber nicht minder dramatischen Art. Es geht um wissenschaftliches Arbeiten, das Ausnutzen, ja das Plagiieren von Forschungsergebnissen von Untergebenen, um Diskriminierung und Geltungssucht. Keine einfachen Themen für ein Buch, das sich ganz bewusst in der Nachfolge der Heftserien der 70er und 80er Jahre positioniert.

Dabei nutzt der Verfasser seinen Text, um uns von der Schönheit, aber auch den Gefahren des Alls zu berichten.

Stilistisch darf man von den Titeln nicht zu viel erwarten. Die Figuren werden charakterlich allenfalls angerissen, entsprechen dem Gewohnten. Wer allerdings einst die alte Pabel-Romanheftserie um die Abenteuer der „Orion“ genossen hat und noch einmal den damaligen Flair goutieren, ein wenig in die eigene Jugend eintauchen möchte der findet hier kurzweiliges Lesefutter.