James Bond: Mit der Absicht zu töten, Anthony Horowitz (Buch)

Anthony Horowitz
James Bond: Mit der Absicht zu töten
(James Bond - With a Mind to kill, 2019)
Übersetzung: Stephanie Pannen
Klappbroschur, 312 Seiten
Cross Cult, 2022, Paperback, 312 Seiten, 18,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Anthony Horowitz ist ein begeisterter Fan von Ian Fleming und seinen „James Bond“-Romanen, daher war es für ihn eine besondere Ehre, eine eigene Trilogie um den Geheimagenten Ihrer Majestät zu verfassen. Nun ist der dritte Band. „Mit der Absicht zu töten“. erschienen, der passenderweise auch nach dem letzten chronologischen Originalroman angesiedelt ist.

 

M ist tot und wird in einer feierlichen Zeremonie begraben. Der Täter: kein anderer als James Bond, der beste der Doppelnull-Agenten. Ganz offensichtlich haben die Russen ihn erneut gehirngewaschen und diesmal damit Erfolg gehabt. Und so holen sie sich den Mann aus der Gefangenschaft, um ihn auf einen weiteren Auftrag vorzubereiten. Doch dahinter steckt nicht unbedingt der KGB selbst, sondern altvertraute Feinde von SMERSCH.


Im letzten Band der Trilogie, die nicht aus zusammenhängenden Romanen besteht sondern immer in bestimmten Epochen der Saga spielt, zeichnet Horowitz das Bild eines müden und abgehalfterten James Bond, der schon Einiges mitgemacht hat. Es scheint ihm Spaß zu machen, Bond noch einmal ordentlich durch die Hölle gehen zu lassen, denn der Spion ist zynisch und frustriert, zugleich versucht er aber immer noch zu funktionieren und das zu tun, was man ihm sagt.

Natürlich ist recht schnell zu erkennen, dass er mehr oder weniger im Auftrag handelt und Vieles fingiert ist, um die Gegner in die Falle zu locken, aber auf der anderen Seite spürt er auch immer mehr seine Beschränkungen.

Bond erinnert jetzt mehr an die gebrochene Figur, die auch Daniel Craig am Ende gespielt hat. Denn dieser Geheimagent muss sehr genau aufpassen, was er denkt und tut, merkt er doch auch, dass er sich selbst nicht mehr ganz trauen kann. Alles in allem liest sich die Geschichte, die irgendwann in den 60er Jahren spielt, sehr flüssig, ist actionreich und dramatisch, wie man es aus den Filmen kennt, aber auch der Bond der Romane schimmert immer wieder durch.

Das Ende ist passend für die Geschichte, denn es bleibt ein wenig offen, überlässt dem Leser, sich auszudenken, was passiert, was auch der Stimmung der Geschichte zugute kommt und diese sauber abrundet. Zudem hat der Autor ausgezeichnet recherchiert und viele Anspielungen auf die Originalromane eingebunden.

„Mit der Absicht zu töten“ ist der würdige Abschluss der „James Bond“-Trilogie von Anthony Horowitz, der einen ebenso spannenden wie auch bitterbösen Roman über den Geheimagenten Ihrer Majestät abliefert, der vor allem Fans der aktuellen Filme mit Daniel Craig gefallen dürfte.