Elias Haller: Schmerz und kein Trost (Buch)

Elias Haller
Schmerz und kein Trost
Erik Donner 8
Edition M, 2022, Taschenbuch, 412 Seiten, 9,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Der 1977 geborene Elias Haller lebt und arbeitet in Chemnitz. Er schreibt leidenschaftlich gerne Kriminalromane und weiß auch genau, was er da erzählt, da er seit über zwanzig Jahren Polizeibeamter ist. „Schmerz und kein Trost“ ist der achte Band um Kriminalhauptkommissar Erik Donner.


Auch wenn er die Spuren körperlich wie seelisch immer noch in sich trägt, so will Erik Donner endlich mit seiner Vergangenheit abschließen und beginnt eine Psychotherapie. Doch kaum hat er die zweite Sitzung hinter sich, überschlagen sich die Ereignisse, denn der Sohn seiner Therapeutin wird entführt; kurz danach erfährt er, dass auch seine Schwester verschwunden ist. Es scheint fast so, als sei ein Geist aus der Vergangenheit wieder auferstanden, der seine grausame Mordserie von damals fortsetzen will. Und er macht auch noch Erik dafür verantwortlich. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

 

Auch wenn man die ersten Bände nicht kennt, so macht der Autor den Einstieg doch auch leicht. Schon im Prolog bekommt man eine Ahnung, wie sehr am Boden der Kriminalhauptkommissar ist, der trotz aller Schmerzen und Widerstände immer noch in seinem Beruf arbeitet. Und scheinbar holt ihn nun die Vergangenheit ein weiteres Mal ein. Denn alles erinnert an einen bereits sechzehn Jahre alten Fall. Der damalige Täter gilt als tot, aber hat er nicht vielleicht einen Erben gefunden?

Der Autor gibt in jedem Kapitel weitere Andeutungen und Hinweise preis, lenkt aber geschickt auch immer wieder auf falsche Fährten, um die Lösung nicht zu früh zu verraten. Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Täter und Ermittlern ist geschickt beschrieben, zieht nach und nach immer weitere Kreise. Dennoch fügt sich am Ende alles passend zusammen und die Geschichte darf mit einem großen Showdown enden, der es in sich hat.

Die handlungstragenden Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, man fühlt sich gleich in sie hinein, selbst der Täter bekommt eine glaubwürdige Motivation verpasst. Und ein gewisser Gruselfaktor schwingt die ganze Zeit mit, denn bestimmte Beschreibungen sind nicht ganz ohne und lassen in die tiefsten Abgründe des Menschen schauen.

Das macht „Schmerz und kein Trost“ zu einem spannenden und immer wieder überraschenden Krimi und Psychothriller, der nicht nur den Ermittler manchmal an die Grenzen des Erträglichen führt.