Benjamin K. Hewett: Die Schwerter von Fortrus - Der Dieb und der Paladin 2 (Buch)

Benjamin K. Hewett

Die Schwerter von Fortrus

Der Dieb und der Paladin 2
(Swords (The Paladin’s Book 3), 2016)

Übersetzung: Heike Westendorf

2022, Paperback, 320 Seiten, 10,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es mit der Serie „Der Dieb und der Paladin“, die der mittlerweile in Amerika lebende Benjamin K, Hewett auf Englisch verfasste und die von Heike Westendorf übersetzt wurde. „Die Schwerter von Fortrus“ führt den Beschaffungskünstler Teemus, der auch Tees genannt wird, und seine Freunde aus der alten Heimat fort.


Wenn man einem treudoofen Paladin hilft, handelt man sich scheinbar nur Ärger ein, aber Tees hat sich dazu entschlossen, die Herausforderung anzunehmen. Nun, da die Meuchelmördergilde hinter ihm und seinen Freunden her ist, folgt er dem Vorschlag von Magnus, ihn doch in seine Abtei zu begleiten, denn bis dorthin reicht der lange Arm der Nachtschatten vielleicht nicht.

Zusammen mit seinen Kindern und einer Freundin erreichen sie Fortrus. Doch in der Abtei herrscht auch Chaos, und das Versprechen geschützt zu sein, steht auf einem wackligen Fundament. Und während Teemus so einiges über das Vermächtnis lernt, das er seit einiger Zeit mit sich herumschleppt, erwacht auch wieder sein Misstrauen, denn in der Festung ist nicht alles so wie es sein sollte.


Während der erste Band wirklich dazu diente, die Figuren einzuführen und erste Hinweise auf die weitere Handlung zu geben, wird deutlich, dass wohl wesentlich mehr hinter den Ereignissen in der Schankstube steckt und Tees sich nicht mehr so heraushalten kann, wie er es gerne möchte, denn ganz offensichtlich hat es die Meuchelmördergilde nun auch auf ihn, seine Familie und seine Freunde abgesehen.

So bleibt nur die Flucht nach vorne in eine der größten Abteien der Paladine. Allerdings ist dort auch nicht alles Gold was glänzt und der Verrat nicht weit. Auch wenn Teemus viel Freundlichkeit erfährt und weiteres Wissen über seine Feinde sammeln kann, der Beschaffungskünstler erkennt aber auch durch seine Wachsamkeit Unstimmigkeiten und das sorgt für die passende Spannung und Action.

Besonders weiß der lockere Stil zu gefallen. Man merkt die Geisteshaltung von Teemus in jedem seiner Worte, den Beschreibungen und Einschätzungen. Allerdings ist er auch ein Mensch mit Schwächen und macht Fehler, was zusätzlich dafür sorgt, dass man ihm und seinen Erlebnissen gerne folgt.

Es mag zwar erst mal kein roter Faden zu finden sein, die ganzen Hinweise und Andeutungen führen aber nach und nach in eine bestimmte Richtung, zu einem Konflikt, den sich der Held auch nicht mehr wirklich entziehen kann. Gerade was die Beziehung zwischen Nachtschatten und Paladinen angeht kommen ein paar interessante Entwicklungen ans Licht, die auch schon die Weichen für die Fortsetzung stellen. Denn es läuft doch mehr hinter den Kulissen, als vermutet.

Der Stil des Autors ist angenehm zu lesen, es gibt keine Längen und vor allem kommt durch den augenzwinkernden Humor die richtige Stimmung auf.

„Die Schwerter von Fortrus“ spinnt die in „Die Ringe von Ector“ begonnene Saga „Der Dieb und der Paladin“ gelungen weiter, denn langsam aber sicher wird auch deutlich, dass weit mehr hinter der ganzen Sache steckt, die in einem Schankraum begann. Neben Action und Abenteuer gibt es auch wie immer humorvolle Momente, die alles gekonnt auflockern.