Greta R. Kuhn: Saarland-Connection (Buch)

Greta R. Kuhn
Saarland-Connection
Gmeiner, 2021, Taschenbuch, 250 Seiten, 12,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Schön zum dritten Mal lässt die Saarländerin Greta R. Kuhn ihre Heldin, die eigenwillige Kriminalkommissarin Veronika Hart; in verzwickten Mordfällen ermitteln. Diesmal gerät sie an die „Saarland-Connection“.


Eigentlich soll es eine außergewöhnliche Vernissage im Weltkulturerbe Völklinger Hütte werden. Die Sahne der Gesellschaft ist geladen, um das neueste Kunstwerk eines Ausnahmekünstlers zu bewundert. Doch der Festakt wird zu einem Debakel, denn jemand hat einen Toten in die Installation eingebaut.

Die Polizei beginnt zu ermitteln. Doch kaum hat sie festgestellt, dass es sich um einen reichen und erfolgreichen Bauunternehmer aus der Gegend handelt, geschehen weitere Morde, die aber nach und nach enthüllen, dass die Toten Dreck am Stecken hatten. Und jemand von ganz oben scheint Veronika Steine in den Weg zu legen...


Das Faszinierende an dem Roman ist wohl, dass der Täter zwar lange unerkannt bleibt, aber dennoch eine bedeutsame Stimme hat, erfährt der Leser doch aus dessen Sicht zwar erst einmal nicht die Identität, wohl aber Hintergründe und Motive.

Die Ermittler werden derweil mit den Ereignissen und Morden konfrontiert, aber wie in jeder guten Handlung fügen sich nach und nach die entsprechenden Andeutungen und Hinweise zusammen und führen sie auf die richtige Spur. Dabei wird das Privatleben der Ermittlerin nicht aus den Augen verloren, was aber wohl eher ein roter Faden ist, der sich durch die Geschichte zieht und glücklicherweise weniger das Hauptthema.

Der Fall jedenfalls bekommt das größere Gewicht. Und dabei bleibt die Autorin keineswegs harmlos. Sie beschreibt die einzelnen Morde genüsslich so, wie man es auch aus Psycho-Thrillern kennt. Das ist aber weniger Selbstzweck, als das Bemühen, die Psyche des Täters auszuarbeiten. Und gleichzeitig werden auch noch andere Fäden gesponnen, erfährt man doch auch von genügend Mauscheleien und Betrug hinter den Kulissen, die verraten, dass die Opfer beileibe keine Unschuldslämmer waren.

Die starke Seite der „Saarland-Connection“ ist tatsächlich die Innensicht des Täters, dessen Motive man verstehen und auch nachvollziehen kann, wie er sich immer tiefer in einen unheilvollen Wahn steigert. Das persönliche Geplänkel der Ermittlerin bleibt dagegen eher im Hintergrund und blass. Insgesamt punktet die Geschichte als Psycho-Thriller, der für zartbesaitete Leser vielleicht stellenweise etwas zu hart ist.