Raphael Lang: Die Schätze von Cencho - Das Buch der Bänder 2 (Buch)

Raphael Lang
Die Schätze von Cencho
Das Buch der Bänder 2
2022, Paperback, 316 Seiten, 12,90 EUR

Rezension von Christel Scheja

Der 1987 im ländlichen Süden geborene Raphael Lang lebt heute mit seiner Familie in Stuttgart. Schon seit seiner Kindheit denkt er sich gerne Geschichten aus und wagte sich erst einmal nur an kürzere Erzählungen, bis er 2020 mit seinem Roman „Drachendieb“ das erste längere Projekt, die Saga um „Das Buch der Bänder“, wagte. Nun ist der zweite Band erschienen, „Die Schätze von Cencho“.


Narugar und Hok leben jetzt mehr oder weniger gut in Tansapur, der lebendigen Handelsstadt an der Südspitze des Landes. Dort arbeiten sie für die Gilde der Wiederbeschaffer, um sich über Wasser zu halten. Als ein Auftrag gehörig daneben geht, landen sie von Regen in der Traufe und müssen ihre vermeintliche Schuld abarbeiten. Aber sie glauben, dass sie gelinkt wurden und versuchen die Wahrheit herauszufinden, auch wenn sie sich dafür in den Untergrund wagen müssen und in einen Tempel, in dem ein schweres Verbrechen geschah.

 

Es mag zwar der zweite Band der Reihe sein, aber der Autor macht den Einstieg auch für Neuleser sehr einfach. Eine ausführliche Zusammenfassung des ersten Bandes erlaubt es, die bisherigen Erlebnisse der Helden nachzuvollziehen und sie bereits kennenzulernen, ehe es sofort ins Abenteuer geht.

Und schon der Auftakt ist bezeichnend, sind die beiden Helden doch endlich nicht einmal abgebrühte und erfahrene Veteranen sondern Jungspunde, die gehörig auf die Nase fallen. Und auch im Verlauf der Geschichte setzt sich fort, dass sie auf der einen Seite tollpatschig und manchmal etwas naiv sind, dann aber auch warmherzig und bis zu einem gewissen Grad ehrenhaft. Und dumm sind sie auch nicht, wie sich an Narugar zeigt, der in der Lage ist, Zusammenhänge zu durchschauen und das Netz zu zerreißen, in dem er durch eine Intrige gefangen ist.

Die einzelnen Versatzstücke, auch eine Nebenhandlung, fügen sich im Verlauf der Geschichte sauber zusammen. Zwar sind einige Entwicklungen für erfahrene Leser leicht zu durchschauen, aber dennoch wissen sie durch die sympathischen Figuren mitzureißen. Der Roman punktet so vor allem durch das Ensemble und ihre manchmal eigenwilligen Entscheidungen. Klischees fügen sich sauber in das Karibik/Piraten-Feeling ein, das im Verlauf der Geschichte aufkommt und auch das Ende kann sich sehen lassen, rundet es doch das Abenteuer ab. Ein kleiner Cliffhanger macht neugierig auf mehr.

„Die Schätze von Cencho“, der zweite Band von „Das Buch der Bänder“, führt die Saga mit einem eigenständigen und auch für Neuleser leicht zu verstehenden Abenteuer weiter, das gerade durch die liebenswerten Hauptfiguren und schrägen Ideen zu gefallen weiß.