Joachim Stahl: Im Takt der Teufelsdroge - Sternenlicht 11 (Buch)

Joachim Stahl
Im Takt der Teufelsdroge
Sternenlicht 11
Titelbild: Thomas Budach
Saphir im Stahl, 2022, Taschenbuch, 238 Seiten, 13,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Nach dem desaströsen Krieg gegen die Frogs ist die menschliche Hegemonie auseinandergebrochen. Die Sternenlicht-Vereinigung ist die größte der verbliebenen Sternen-Koalitionen.

Wir schreiben das Jahr 3167. Die Sternenlicht-Vereinigung sieht sich an jeder Grenze Aggressoren gegenüber, die man nicht wirklich einschätzen kann. Schlachtschiffe werden an den wichtigsten Grenzen stationiert und massiert; für Sondereinsätze, seien sie auch noch so wichtig, ist schlicht kein Material übrig. In die Bresche springen müssen hier die Forschungsraumer und deren Besatzungen.

Oberstleutnant Taunsend und seine Crew haben bereits einmal bewiesen, dass sie die Kuh vom Eis bringen können, dass sie auch in gefährlichen Situationen die Übersicht behalten. Und sie haben ihre Haut auch im Kampf teuer verkauft.

Nun gilt es in das Gebiet der Baronie Palustris vorzustoßen. Auf einem der Planeten des chaotischen Sternenreiches wird etwas produziert, das den Untergang einer ganzen Generation von jungen Menschen der Sternenlicht-Vereinigung bedeuten könnte: eine Droge, Hi-Hat, die einmal konsumiert unweigerlich zum Tod führt…


Joachim Stahls zweiter Beitrag zur „Sternenlicht“-Reihe schließt fast nahtlos an die Geschehnisse aus „Parsifal“ an (Band 5). Sprich, uns sind einige der Handelnden bekannt, es gibt ein Wiedersehen mit einem Flüchtling. Dazu gesellen sich dann schlagkräftige Agenten des Einsatzkommandos, die eigentlich die Kohlen aus dem Feuer holen sollen.

Eigentlich - Sie ahnen, worauf dies hinausläuft? Natürlich ist es wieder an unseren Forschern, das Schlimmste zu verhindern. Dabei haben diese die gewalttätigen Ereignisse aus ihrem ersten Abenteuer innerlich noch kaum verarbeitet. Wie fühlt man sich, wenn man Menschen umgebracht hat (und erfolgte dies auch im Kampf, um Schlimmeres zu verhindern)?

Das Gewissen spielt hier deutlich mit, immer wieder hinterfragen sich unsere Protagonisten, versuchen mit der Schuld klar zu kommen, die eigenen Taten zu rationalisieren und zu verarbeiten. Diesen Aspekt hat der Autor überzeugend herausgearbeitet.

Zudem zeigt er uns an einem musikalischen Trio, einer Band, das Leid, das der Drogenkonsum nach sich zieht.

Auffallend, dass der Verfasser Figuren immer wieder Namen gibt, die leicht abgewandelt jedem bekannt sein dürften - „Star Trek“ wird hier ebenso Referenz erwiesen wie dem klassischen Rock oder einem Tausendsassa aus Harry Harrissons Feder.

Sprachlich eher einfach gestrickt, laufen die zwei - später kurzzeitig drei - Handlungsebenen parallel ab, bieten uns den bislang umfangreichsten Roman der Serie an.

Der Plot läuft flüssig und spannend ab, wobei sich der Verfasser auf gängige Vorbilder beruft. Kommando-Unternehmen, wie sie die GSO oder ZBV so ähnlich auch hätten starten können - ergo passend zur Serie, die ganz bewusst eine Reminiszenz der alten Abenteuer-SF mit viel Sense of Wonder bieten soll.