Tebori 3 (Comic)

Tebori 3

Text: José Manuel Robledo

Zeichnungen: Marceal Toledano

Übersetzung: Jano Rohleder

Cross Cult, 2021, Hardcover, 48 Seiten, 18,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es mit der Geschichte, die zwar in Japan spielt aber von zwei europäischen Künstlern stammt. „Tebori“ ist auch der Name einer Kunst, die mehr als nur reiner Körperschmuck ist. Vor allem für Yakuza haben die Tattoos eine besondere Bedeutung.


Yoshi steckt mittlerweile tief in der Welt fest, in der sein Meister schon lange lebt. Das Tätowieren hat ihm zwar einerseits dabei geholfen, seine kriminelle Karriere nicht noch mehr zu vertiefen, andererseits ist er auch mehr und mehr in Berührung mit den wirklich hohen Tieren der Yakuza gekommen, was auch sehr schmerzhaft sein kann.

Nachdem sein Meister schon die Konsequenzen seines Handelns spüren musste, scheint nun auch Yoshi ungewollt den Bogen überspannt zu haben, hat sich seine neue Freundin doch als Ermittlerin erwiesen. Aber es gibt scheinbar immer noch einen Ausweg, denn die Yakuza leben nach dem Kodex der Samurai.


Eigentlich sind die übernatürlichen Elemente nur eine nette Zugabe, die wirklich Spannung entsteht auf der zwischenmenschlichen Ebene, denn Gefühle spielen auch bei Yoshis Umfeld eine große Rolle. Er selbst hadert damit, einer Frau vertraut zu haben, die er eigentlich sehr gerne mag und die er auch nicht aufgeben möchte, obwohl sie ihn in einem wichtigen Punkt belogen hat. Und dann ist da sein Meister, der ihn in seinem Herzen schon lange adoptiert hat. Dennoch droht beiden Strafe, denn die Yakuza verzeihen keinen Verrat. Auf der anderen Seite folgen sie auch einem interessanten Kodex. So kommt es, wie es kommen muss: eine Entscheidung endet tödlich.

Yoshi und seine Freundin finden derweil mehr über die Kreatur heraus und kommen ihr sogar nahe, auch hier schließt sich ein Handlungsbogen auf sehr interessante Art und Weise. Die Geschichte jedenfalls spielt gelungen mit der japanischen Kultur und zeugt davon, dass die Künstler sehr genau recherchiert haben.

Das Ende ist rund, endet aber mit einem interessanten Twist, an den durchaus angeknüpft werden kann. Aber letztendlich darf man sich mit dem jungen Mann freuen, der seinen Weg auch weiter gehen darf.

Die Zeichnungen und Farbgebung verleihen der Handlung die notwendige Atmosphäre und entführen glaubwürdig in die Schattenwelt Japans.

„Tebori“ schließt die Geschichte um Yoshi und seinen Meister erst einmal auf interessante Art und Weise ab. Man lernt noch einige weitere Aspekte der Yakuza-Kultur kennen, auch die mythischen Geschehnisse werden nun entsprechend in Szene gesetzt und zusammengeführt.