Die Blumen des Bösen: Aku no Hana 4 (Comic)

Shuzo Shimi

Die Blumen des Bösen: Aku no Hana 4

Übersetzung: Martin Gericke

Cross Cult, 2022, Paperback, 386 Seiten, 15,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

„Die Blumen des Bösen: Aku no Hana“ vereint im vierten Band die Originalausgaben 7 und 8 in einem Buch und setzt dort weiter fort, wo der letzte Band aufhörte. Die Geschichte hat einen Zeitsprung von ungefähr drei Jahren gemacht. Takao ist jetzt in der Oberstufe.


Da seine Eltern mit ihm in eine andere Stadt gezogen sind, weiß niemand etwas von dem, was passiert ist. Und der Junge versucht auch nicht unter den anderen aufzufallen, agiert schüchtern und zurückhaltend. Auch das Lesen hat er aufgegeben, um nicht wieder in Versuchung zu kommen. Doch dann lernt er Aya kennen, deren Leidenschaft zu Büchern niemand teilt. Ihr gelingt es, ihn aus seinem Schneckenhaus zu locken. Nach und nach freunden sich die beiden auch gegen alle Widerstände an. Doch just in diesem Moment holt Takao die Vergangenheit ein, sieht er doch jemanden von damals wieder.

 

Kann Takao wirklich vergessen, was er mit Sawa erlebt und geteilt hat? Was seinen Ruf in der Heimat zerstörte? Es scheint im ersten Moment so, als sei Aya genau diejenige, die ihn aus dem Sumpf von Angst und Verzweiflung holen kann.

So kommt die erste Hälfte des Bandes recht hoffnungsvoll daher, denn die beiden jungen Leute kommen sich schnell näher, teilen sie doch viele Interessen und Gefühle miteinander, vertraut Aya ihm doch auch Geheimnisse an. Immerhin schafft es der Junge endlich, über seinen Schatten zu springen - aber das wird alles jäh zunichte gemacht; die alten Ängste und die Verzweiflung sind tatsächlich zurück, als es zu einer folgenschweren Begegnung kommt.

Und das macht die Serie auch aus: die feine CharakterZeichnung, die dramatischen Wendungen, die einmal mehr dafür sorgen, dass der Junge trotz seiner neuen und verständnisvollen Freundin wieder in den Abgrund zu stürzen droht. Und die Geschichte endet dazu noch mit einem Cliffhanger.

„Die Blumen des Bösen: Aki no Hana“ macht sehr deutlich, dass man vor seiner Vergangenheit nicht wirklich flüchten kann, auch wenn man einen Neuanfang versucht. Dramatisch und gefühlvoll ist das in Szene gesetzt und schlägt erneut in den Bann.