Seven to Eternity 4: Die Quellen von Zhal (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 28. Mai 2022 11:52

Rick Remender
Seven to Eternity 4
Die Quellen von Zhal
(Seven to Eternity, Vol. 4: The Springs of Zhal, 2021)
Titelbild und Zeichnungen: Jerome Opena
Übersetzung: Annika Klapper
Cross Cult, 2022, Hardcover, 120 Seiten, 30,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Auch der vierte Band von „Seven to Eternity“ hat noch einmal gut zwei Jahre gebraucht, um zu erscheinen, was vermutlich der Pandemie geschuldet war. Rick Remender und Jerome Opena führen hier ihre Fantasy-Saga zum Abschluss, die sich mehr an frankobelgischen Comics als amerikanischen Vorbildern orientiert.
Adam Osidis hat alles und alle verraten, für das er gestanden und für die er gekämpft hat, aber dennoch geht er seinen Weg weiter, um das Unheil aufzuhalten. Nun ist nur noch der Schlammkönig an seiner Seite. Gemeinsam begeben sie sich zu den legendären Quellen von Zhal. Dort hofft der gefallene Mosaik-Ritter von seinem schweren Leiden zu genesen, auch wenn ihm sein Begleiter keine Hoffnung macht. Denn können sie den Versprechungen des Gotts des Flüsterns glauben schenken und finden sie hier wirklich beide die Erlösung oder noch weiteren Verrat?
Die beiden Künstler nehmen sich die Zeit, die Queste zu einem zufriedenstellenden Ende zu führen. Denn noch sind nicht alle Fragen beantwortet und die Gefahr nicht gebannt. Im Mittelpunkt steht deshalb diesmal vor allem der gefallene Ritter und sein Begleiter, der ihm zwar zur Seite steht, aber möglicherweise auch nicht ehrlich ist.
Zumindest klingen seine Erklärungen zu den Quellen von Zhal erst einmal glaubwürdig und nachvollziehbar, führen auch einige der Hinweise und Andeutungen aus den früheren Bänden geschickt zusammen. Aber so wie Adam Osidis spielt auch er nicht ganz mit offenen Karten, wie sich am Ende zeigt.
Wie immer erwarten die Künstler, dass man auch diesmal bereit ist, ein wenig mehr zwischen den Zeilen zu lesen und nicht nur die einfach gestrickte Handlung hin zu nehmen. Denn die Enthüllungen sind oft kryptisch mit eingebunden, Visionen und Wirklichkeit verschwimmen wieder miteinander.
Heraus kommt dabei ein Werk, das eigentlich seinen frankobelgischen Vorbildern in nichts nachsteht, weder im Zeichenstil, der Aufteilung der Panels noch in der Gestaltung der Geschichte, die Mitdenken verlangt. Wer so etwas mag, wird nicht enttäuscht.
„Die Quellen von Zhal“ führt alle offenen Handlungsstränge von „Seven to Eternity“ zu einem zufriedenstellenden Ende. So wie in den frankobelgischen Comics sollte man auch hier nicht erwarten, alle Antworten auf dem Silbertablett präsentiert zu bekommen, wohl aber eine phantasievolle Handlung, verpackt in detailreiche Zeichnungen und ein opulentes Farbengewitter.