J. C. Cervantes: Schattenspringer - Zane gegen die Götter 3 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 06. April 2022 16:46

J. C. Cervantes
Schattenspringer
Zane gegen die Götter 3
(The Shadow Crosser, 2020)
Übersetzung: Katharina Orgaß
Ravensburger, 2022, Hardcover, 482 Seiten, 17,99 EUR (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Carsten Kuhr
Zane wuchs in New Mexico ohne Vater auf. Geschlagen mit einem verkrüppelten Bein wurde er gemobbt und ausgegrenzt, lebte abseits der großen Städte mitten in der Wüste und hatte seinen eigenen feuerspeienden Berg im Vorgarten. Verrückt, denken Sie jetzt - nun, das ist erst der Anfang.
Sie müssen nämlich wissen, dass Zanes Vater ein Gott ist. Nein, denken Sie mal nicht an die alten Griechen - auch die Maya hatten interessante Gottheiten. Interessant wie grausam, böse und durchtrieben. Und einer dieser Götter ist nun eben der Papa von Zane.
Dabei ist er beileibe nicht alleine mit seiner Abstammung. Im Auftrag der Götter sucht er deren Kinder - 65 sollen es sein -, denen er möglichst einfühlsam eröffnet, dass eines ihrer Elternteile eine alte, fast vergessene südamerikanische Gottheit ist und sie mit magischen Gaben gesegnet sind.
Dass ihm ein Dämon bei der Suche hilft, macht selbige für ihn einfacher - zumindest am Anfang. Dann nämlich geht es wieder los. Statt seine halbgöttlichen Leidensgenossen auf einer paradiesischen Insel zu schulen - so war es einmal vorgesehen - müssen Zane und seine Freunde einmal mehr für ihre Erzeuger in die Bresche springen.
Die Gottheiten wurden nämlich schlicht ausgeschaltet, sind gefangengesetzt - und nun geht die Jagd auf Zane und Co. mal wieder aber auch so richtig los. Und nun raten Sie einmal, wohin sie ihr Weg auf der Suche nach dem Zeitseil als erstes führt? Heiß ist es dort, eine Höhle tief in der Hölle.
Auch der dritte Teil der „Zane“-Trilogie wandelt weiter auf Percy Jacksons Spuren. Nicht umsonst hat die Autorin für ein werbeträchtiges Zitat von Rick Riordan gesorgt, versucht auf diese Weise an die Bestseller um griechische, nordische und römische Götter anzuknüpfen. Und nach dem kleinen Durchhänger zu Beginn des zweiten Teils der Trilogie legt Cervantes hier wieder eine Schippe drauf. Sprich, auf die Leser wartet wieder eine Handlung voller unerwarteter Wendungen, absonderlicher Handlungsorte und gefährlicher Situationen.
Und die Autorin hat sich so Einiges für ihre Fans überlegt. Sie greift noch einmal tief in die mythologische Kiste der uns so unbekannten mittel- und südamerikanischen Götter, berichtet uns von Wesen und Talenten, die ungewohnt und neu sind. Mehr noch, sie beendet ihre Trilogie in sich rund und befriedigend mit einem Paukenschlag. Nicht nur, dass die im Feuer verbrannte Geschichte der Maya-Götter von Zane neu geschrieben wird, auch die Liebe – großgeschrieben - hat Platz im Finale.
So bietet der Band einen in sich runden Abschluss der Handlung, heißt es Abschied von den faszinierend anderen Göttern, unseren jugendlichen Protagonisten und einer phantastischen Welt zu nehmen, die uns in ihren Bann gezogen hat.