Xaviers Institut 2: Das erste Team, Robbie MacNiven (Buch)

Xaviers Institut 2

Das erste Team

Robbie MacNiven

(First Team, 2021)

Übersetzung: Anne Bergen

Cross Cult, 2022, Taschenbuch, 402 Seiten, 15,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Wer darauf hofft, in dieser Serie den aus den Filmen vertrauten Mutanten zu begegnen, der wird enttäuscht, denn die Geschichte stellt eine junge neue Generation mit ihren ganz besonderen Fähigkeiten in den Mittelpunkt. Die alten Helden wie Cyclops oder Wolverine treten allenfalls am Rande oder in Erwähnungen auf. Das ist auch in „Das erste Team“ der Fall.

 

Victor Borkowski alias Anole, mag ein echsenartiger Mutant mit Chamäleon-Fähigkeiten sein, aber anders als viele seiner Klassenkameraden kann er auf eine fröhliche Kindheit voller Akzeptanz und Liebe zurückblicken. Im verborgenen Institut, das nach dem Tod von Professor Xavier in einem Bunker liegt, tut er sich allerdings eher schwer in seiner Ausbildung. Aber dann werden bei einem Besuch in der alten Heimat die Karten neu gemischt, denn eine Horde von Kultisten nimmt seine Eltern als Geiseln um ihn in die Hände zu bekommen, Nun ist es an Anole und seinen Freunden, das Richtige zu tun und wie ein echtes X-Men-Team zu handeln.


Der Hintergrund ist ein anderer als man ihn kennt, bezieht sich auf Ereignisse, die in der alten Comic-Welt auch schon wieder passé sind, wenngleich sie auch während der Entstehungszeit des Buches aktuell waren. Denn immerhin ist Professor X tot und seine fähigsten Leute führen das Vermächtnis weiter.

Der Einstieg ist leicht, denn die Informationen, die der Leser braucht um alles zu verstehen, werden an den entsprechenden Stellen geliefert und machen so den Hintergrund plastisch genug. Immerhin schildert der Autor auch einmal, dass nicht alle Menschen Angst vor den Mutanten zu haben scheinen. Aber Spannung kommt erst auf, als eine Horde durchgeknallter Kultisten, die alle Mutanten vernichten wollen, und ein skrupelloser Wissenschaftler auftauchen und dem Helden zu schaffen machen.

Und natürlich tut der, was wahre Helden tun müssen; er bricht auf, um seine Eltern zu befreien. Und das gibt dem Autor die Gelegenheit wieder einmal die Stärken der X-Men gegenüber anderen Mutanten auszuspielen: Freundschaft, Familiensinn und Teamwork. Alles in allem liest sich das Buch flüssig und hat auch keine Längen, so dass man schnell darüber hinweggetröstet wird, sich in einer fremden X-Men-Realität zu bewegen.

„Xaviers Institut“ 2 gibt nicht nur jungen Mutanten die Gelegenheit, sich zu bewähren ihre Fähigkeiten auszutesten und sich in der Zusammenarbeit mit anderen zu beweisen, sondern auch den Lesern kurzweilige Superhelden-Unterhaltung. Allerdings sollte man keinen allzu vertrauten Hintergrund erwarten, wenn man die Filme und Comics kennt.