The Hurricane Heist (DVD)

The Hurricane Heist
USA 2018, Regie. Rob Cohen, mit Toby Kebbell, Maggie Grace, Ryan Kwanten u.a.

Rezension von Elmar Huber

Florida bereitet sich auf den näherkommenden Hurrikan Tammy und den damit verbundenen Ausnahmezustand vor. Ein Umstand, den sich eine Diebesbande zunutze macht, um in die Außenstelle des Finanzministeriums in Gulfport einzudringen, wo Milliardenwerte an ausgemusterten Banknoten dem Schredder zugeführt werden sollen. Damit es sich so richtig lohnt, kommen direkt vor dem Höhepunkt der Katastrophe noch einige Paletten Altgeld in Begleitung mehrerer Security Leute an, unter anderem Casey Corbyn (Maggie Grace), die aus einer Laune heraus den Tresorcode ändert.

Mit wachsender Windgeschwindigkeit steuert auch der Diebstahl auf seinen Höhepunkt zu, und Casey kann von dem Meteorologen Will Rutledge in seinem ‚Dominator‘ (ein gepanzertes Fahrzeug, vollgepackt mit Technik) vor den Dieben gerettet werden. Beide setzen nun alles daran, den Raub zu verhindern und Wills Bruder zu retten, der sich ebenfalls in dem Gebäude befindet.

 

Obwohl Rob Cohens Filme meist groß beworben wurden, sind die Schinken doch, ehrlich gesagt, schon immer haarscharf an der Grenze zum B-Movie geschrammt. Seien es „The Fast and The Furious“, „XXX - Triple X“, „Daylight“, „Die Mumie - Das Grabmal des Drachenkaisers“ etc.

In Abwesenheit zugkräftiger Namen ist „The Hurricane Heist“ hierzulande gleich auf DVD erschienen, und man sollte sich bewusst sein, hier keinen A-Actioner Marke Dwayne Johnson im Player zu haben. Mit der Partybrille macht das Ganze durchaus Spaß, und man kann die peinlichen Dicke-Hose-Dialoge und die 08/15-Background-Story der beiden Helden zwischen den windigen Katastrophen- und Outdoor-Actionszenen auf TV-Film-Niveau ganz gut verkraften. Besonders die finale LKW-Verfolgungsjagd im Auge des Sturms entschädigt für so manche lahme Minute zuvor. Den Realitätscheck sollte man grundsätzlich ausschalten.

Immerhin spürt man, dass Cohen kein stumpfer Filmkurbler geworden ist. Die als Bonus enthaltenen Featurettes zeigen, dass sich der Regisseur in einzelne Aspekte der Filmplanung durchaus engagiert reinhängt, wie zum Beispiel in das Design des Dominator, das von Planzeichnungen zukünftiger Militärpanzer inspiriert ist. Im Rahmen der Möglichkeiten bietet der Film also trotz einiger Durststrecken neunzig Minuten brauchbares B-Action-Material. Die Schauspieler sind durch die Bank austauschbar und haben im Rahmen des holprigen und charakterschwachen Drehbuchs auch gar keine Möglichkeit zu glänzen.

Der mittelprächtig solide B-Actioner „The Hurricane Heist“ hat durchaus seine Momente, die für einige Schwächen entschädigen.