Escape Plan - The Extractors (BD)

Escape Plan - The Extractors
USA 2019, Regie: John Herzfeld, mit Sylvester Stallone, Dave Bautista, Jamie King u.a.

Rezension von Elmar Huber

Während ihres Aufenthalts in den USA wird die chinesische Industriellentochter Daya Zhang (Malese Jow) entführt. Der Drahtzieher hinter der Aktion ist Lester Clark Jr. (Devon Sawa), der Sohn von Ray Breslins (Sylvester Stallone) ehemaligem, korrupten Partner, der mit Zhang Sr. gemeinsame Sache gemacht hat. Zhang Innovations hat das Gefängnis entworfen und gebaut, das Ray Breslin beinahe zum Verhängnis wurde (siehe „Escape Plan“). Mit der Entführung will sich Clark Jr. gleichzeitig an Zhang und Breslin rächen, dem er einen Hinweis über seinen Aufenthaltsort zukommen lässt.

Parallel dazu taucht Shen Lo (Max Zhang), Daya Zhangs ehemaliger Leibwächter und Geliebter, im Büro von Ausbruchsspezialist Breslin auf, der die illegalen Machenschaften von Zhang Innovations aufdecken und die Firma damit zu Fall bringen will.

Breslin und sein Team finden heraus, dass Daya in ein Gefängnis in Lettland, genannt „Devil’s Station“, gebracht wurde, eine private Black Site (geheimes Gefängnis), in der die übelsten Verbrecher einsitzen. Unter Zeitdruck muss die zusammengewürfelte Truppe einen Befreiungs- und Fluchtplan entwerfen.


Zumindest Teil 1 der Reihe um Gefängnis- und Ausbruchsexperte Ray Breslin sollte man gesehen haben, um hier folgen zu können. War dieser noch eine recht originelle A-Produktion, die erstmals die Action-Ikonen Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone zusammen auf die Leinwand brachte, fuhr schon Teil 2, Untertitel „Hades“, deutlich auf der B-Schiene. Stallone war als Mann im Hintergrund immer noch dabei, doch auch die chinesische Beteiligung - Teil 1 lief dort sehr viel besser als im Westen - war vor der Kamera nicht zu übersehen.

„Escape - The Extractors“ führt dies fort und hat gegenüber dem Vorgänger wieder einige Pluspunkte zu verzeichnen. Während dieser weder Fisch noch Fleisch war und die angetäuschte Cleverness nicht einlösen konnte, macht Teil 3 keine Experimente. Der Streifen funktioniert als schnörkelloser und bodenständiger Actioner alter Schule.

Statt eines raffinierten High-Tech-Knasts, dessen Entschlüsselung einiges an Gehirnschmalz benötigt, gibt es hier ‚nur‘ einen massiven Betonbunker irgendwo im ländlichen Baltikum, aus dem Daya Zhang mit Waffengewalt, harten Fäusten und asiatischer Kampfakrobatik befreit werden will.

Stallone ist wieder, soweit sein Alter das noch zulässt, mitten im Geschehen dabei. Dazu erneut Dave Bautista, Curtis „50 Cent“ Jackson, und auch Neuzugang Harry Shum Jr. macht eine gute (Action-)Figur. Durchaus ansehbar für einen Streifen dieser Preiskategorie.

Positiv überrascht das Fundament der Handlung, das stimmig einen Bogen zurück zu Teil 1 der Reihe schlägt. Ähnlich wie sich „Stirb langsam: Jetzt erst recht“ (Teil 3) zu „Stirb langsam“ verhält.

„Escape Plan - The Extractors“ ist eine geradlinige B-Fortsetzung von „Escape Plan“ mit einer überraschend belastbaren Story-Basis.