Fire Power 2 (Comic)

Fire Power 2
(Fire Power Vol. 2: Home Fire, 2021)

Text: Robert Kirkman

Zeichnungen: Chris Samnee

Übersetzung: Monja Reichert

Cross Cult, 2022, Hardcover, 152 Seiten, 22,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es mit „Fire Power“ aus der Feder von Robert Kirkman, der auch dieser Martial- Arts-Saga eine ganz andere Aussage verleiht, als man gemeinhin erwartet, dabei aber auch nicht die wichtigen Elemente des Genres vergisst.


Owen Wilson ist zwar bei Adoptiveltern in Amerika aufgewachsen, hatte aber als junger Mann nach seinen chinesischen Wurzeln gesucht und diese schließlich in einem Shaolin-Kloster gefunden. Allerdings blieb er nicht beim „Orden der flammenden Faust“, sondern ging zurück nach Amerika um dort mit seiner Jugendfreundin eine Familie zu gründen.

Fünfzehn Jahre später, er hat inzwischen einen Sohn und eine Tochter, holt ihn die Vergangenheit wieder ein und reißt ihn aus seinem friedlichen Leben, denn nicht nur alte Freunde besuchen ihn, auch Ninjas bedrohen das Leben seiner Familie.


Im Gegenzug zum letzten Band verbleibt die Handlung diesmal in Amerika und macht nur dann und wann in kurzen Rückblenden einen Sprung zurück in die archaische Welt des Klosterlebens. Umso krasser wirkt es natürlich nun, dass der Autor auf der einen Seite das alltägliche Familienleben Wilsons in Szene setzt, auf der anderen Seite aber immer wieder seine Vergangenheit brutal zuschlägt.

Der Held versucht das, was in China passiert ist, immer noch zu verdrängen, was ihm allerdings nicht so recht gelingt und leider auch zu einer kleinen Ehekrise führt. Das macht das Ganze um so brisanter, denn nun wird er auch noch von unbekannten Kämpfern heimgesucht, die ihn und seine Frau attackieren.

Letztendlich weiß der Held, dass er gar keine andere Wahl mehr hat, als sich seiner Vergangenheit zu stellen und den Grund dafür herauszufinden, warum er auf einmal angegriffen wird. Denn immerhin ist da immer noch die Gabe, die er nur im äußersten Notfall zeigt und ansonsten tief in sich vergraben hat.

Es bleibt also spannend, denn auch die Andeutungen im Hintergrund haben es in sich. Und das Geschehen wird zudem noch ein wenig durch die augenzwinkernden Klischees des amerikanischen Alltags aufgelockert, so dass eine nette Mischung entsteht.

„Fire Power“ macht mit einem interessanten Zeitsprung weiter und sorgt dafür, dass die Handung spannend und abwechslungsreich bleibt, denn nun hat der Held einen Grund sich zu wehren und letztendlich in seine Rolle hineinzuwachsen.