Die Blumen des Bösen: Aku no Hana 2 (Comic)

Shuzo Shimi

Die Blumen des Bösen: Aku no Hana 2

Übersetzung: Martin Gericke

Cross Cult, 2022, Paperback, 368 Seiten, 15,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

„Die Blumen des Bösen“ wachsen und gedeihen, auch wenn Einiges ans Licht gekommen ist. Takao muss für seinen folgenschweren Fehler bitter bezahlen. Nur weil er Saekis Sportsachen stahl, hat er sich in eine übliche Sache hineingeritten, die auch jetzt noch sein ganzes Leben belastet. Die sportliche Klassenkameradin mag ihm verziehen haben, ja sie scheint inzwischen sogar mehr in ihm zu sehen als nur einen Perversen. In der Klasse und Schule wird er allerdings geschnitten, so dass ihm nur seine Bücher bleiben.

 

Sawa, die ihn als erste enttarnt hatte und die einen Pakt mit ihm schloss - auch sie hat sich von ihm abgewendet. Um sich wieder mit ihr zu versöhnen, versucht der Junge nun alles, die eigenartige Kameradin zurückzugewinnen und beschwört damit noch weiteres Unheil herauf. Denn ausgerechnet Saeki lässt nun auch eine dunkle Blume in sich aufblühen.


Eine kleine, unbedachte Tat zieht einen wahren Rattenschwanz hinter sich her. Und das alles entwickelt sich aus einem Klischee heraus, das es wohl nur in Japan so ausgeprägt gibt. Ausgelöst wurde es durch den Otaku Takao, der sich anders nicht an seine Angebetete herangewagt hat. Wo im ersten Band noch Angst und Unsicherheit regierte, erwacht in den jungen Hauptfiguren nun eine ganz andere Seite. Gesteuert wird dies ein wenig durch Sawa, die durch ihre besonderen Lebensumstände ohnehin einen seltsamen Blick auf die Menschen hat, was sich auch jetzt wieder deutlich zeigt.

Und doch berührt sie das Spiel des Jungen, der ihr nun seinerseits einen ganz besonderen Pakt anbietet, hat er doch jetzt wo alles ans Licht gekommen ist, keine Scheu und keine Hemmungen mehr. Dennoch zeigt die Geschichte, dass er dies nur halbherzig tut und sich eigentlich nur noch mehr in die Sache hineinreitet, anstatt sich von ihr und den damit verbundenen Gefühlen zu befreien. Und die Künstlerin spinnt auch interessant die Entwicklungen bei Saeki fort, die sich ebenfalls ihren dunklen Gelüsten ergibt.

Der Unterton bleibt dunkel. Wie bei dem literarischen Vorbild stürzen die Hauptfiguren immer tiefer in den Abgrund, den sie durch ihre eigenen Leidenschaften erst aufgetan haben und man darf nun wirklich gespannt sein, wie sich das Ganze weiterentwickelt und ob jemand oder alle am Ende auf der Strecke bleiben.

„Die Blumen des Bösen: Aki no Hana“ schafft es aus einem Thema, das gar nicht so weit hergeholt ist mit einem literarischen Werk zusammen einen Geschichte zu schaffen, die sich immer mehr zu einem bösen Psycho-Thriller entwickelt und dabei weiterhin an Spannung zulegt.