Blade of the Immortal - Perfect Edition 4 (Comic)

Hiroaki Samura
Blade of the Immortal - Perfect Edition 4
Übersetzung: Christine Steinle
Cross Cult, 2021, Paperback, 416 Seiten, 25,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Mit dem größeren Format lässt die Perfect Editon von „Blade of the Immortal“ die Zeichnungen von Hiroaki Samamura besser zur Geltung kommen. Und es ist zudem möglich, die Geschichte endlich unzensiert und mit den entsprechenden Farbbildern zu präsentieren. Damit können Fans die Serie erst einmal ohne Retuschen zu genießen.


Rin und Manji haben sich zusammengetan, um die Schwertkämpfer zu stellen, die ihren Vater töteten und den Dojo zerstörten. Doch Kagehisa Anotsu und seine Bande zu fassen, erweist sich als schwieriger als gedacht. Jetzt haben sie sich zwar mit der Mugai-Ryo, einer anderen Gemeinschaft, zusammengetan, aber das Bündnis hält nicht lange.

Rin beschließt deshalb eigene Wege zu gehen und den Mörder allein zu verfolgen. Doch das ist nicht gerade einfach, denn Kaga, wohin die Spur führt, liegt hinter einem Kontrollpunkt und sie könnte schnell von einer Jägerin zu einer Gejagten werden, wenn sie nur einen Fehler begeht.


Die Serie besteht glücklicherweise nicht nur aus Kämpfen, sondern erlaubt auch immer wieder kleine Einblicke in das Leben der einfachen Leute während der Edo-Zeit, wie man in diesem Band sehr gut sehen kann.

Rin ist auch seit dem ersten Band deutlich gewachsen, sie kommt nicht mehr ganz so weltfremd und idealistisch daher, weiß sich nun auch zu helfen und selbstbewusst aufzutreten oder ganz andere Seiten von sich zu zeigen. Deshalb bekommt sie auch diese eigene Geschichte, in der sie sich ganz ohne ihren unsterblichen Helfer durchschlägt und mit den Leuten kommunizieren, ihnen vertrauen muss, ohne dass sie auf Manjis Erfahrungen zurückgreifen kann.

Und es zeigt sich, dass nicht nur die Itto-Ryo so ihre Möglichkeiten hat, sich an den Obrigkeiten vorbei zu mogeln, sondern auch die einfachen Menschen, die damit aber auch ein ziemliches Risiko eingehen - denn in der Edo-Zeit zeigten die Herren keine Gnade, wenn es um Dinge ging, die ihnen nicht passten.

Wie immer ist das Ganze sehr realistisch und nüchtern gezeichnet. Übertreibungen wie bei den Duellen und den Nebenfiguren gibt es diesmal keine, was dem Geschehen sehr viel Authentizität verleiht oder sich zumindest echt anfühlt. Und erneut wirken die Zeichnungen zwar erst einfach und skizzenhaft, entwickeln dann doch aber jede Menge Kraft und Atmosphäre.

Wieder kann sich „Blade of the Immortal“ in der Perfect Edition sehen lassen. Die Handlung ist wie zuvor sehr komplex, bietet spannende Einblicke in das Leben während des Shogunats und sorgt gerade jetzt dafür, dass die weibliche Heldin auch einmal aus dem Hintergrund treten und sich beweisen darf.