Stefan Barth: Hollywood Kills (Buch)

Stefan Barth
Hollywood Kills
2021, Paperback, 408 Seiten, 13,98 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Der in Hagen geborene Stefan Barth lebte eine Zeitlang in Los Angeles, ist aber nun in Berlin heimisch. Er schreibt Drehbücher und Serien für zum Beispiel „Der Clown“, „Alarm für Cobra 11“ und „Das Blut der Templer“, hat sogar bei einem Film Regie geführt: „Mowtown“ lief 2013 in einigen Kinos. Seit einiger Zeit ist er auch als Autor aktiv, und versucht jetzt in seinem dritten Roman, „Hollywood Kills“, die Atmosphäre der Action-Filme der beiden letzten Jahrzehnte des 20 Jahrhunderts einzufangen.


Das Leben hat es mit Cosmo Ancona nicht gut gemeint. Der Ex-Bulle hat durch einen schweren Fehler alles verloren, was ihm etwas bedeutete, angefangen von seiner Familie bis hin zu Freunden und Job. Geblieben sind ihm nur der Alkohol und seine Erfahrungen, die er nun als Privatdetektiv mehr schlecht als recht einsetzt.

Eine Wendung könnte es geben, als ihn Tia Kalani, eine ehrgeizige Fernsehmoderatorin, bittet, mehr über den Tod von Andrew Light herauszufinden, einen Komiker und Filmstar, den Cosmo selbst entdeckt hat. Er nimmt an, nur um zusammen mit Tia schon bald zu herauszufinden, dass der Tote nur die Spitze eines größeren Eisbergs von Intrigen und Korruption ist - ein tödliches Netz, in das sie sich beide schon bald verstricken…


Man merkt, dass Stefan Barth das szenische Schreiben verinnerlicht hat. Die Kapitel sind kurz und knackig, viele steuern auf einen Spannungspunkt hin, so dass man automatisch weiter liest. Die Spannung ist hoch, die Figuren sind wie in Filmen und Serien klar und prägnant gezeichnet, so dass nur wenige Worte nötig sind, um Sympathie oder Antipathie zu wecken.

Dabei verneigt er sich vor den ikonischen Action-Filmen der Zeit wie etwas „Stirb langsam“ und weckt auch Erinnerungen an Serien wie „Das Modell und der Schnüffler“, in der sich ebenfalls ein hartgesottener und raubeiniger Privatdetektiv und eine Dame aus dem Showbusiness zusammen taten. Vermutlich liegt man auch nicht falsch, sich den Helden ein wenig wie Bruce Willis vorzustellen.

Die Spannung bleibt hoch, denn natürlich ist der Tod des Komikers nur der Eckpunkt eines Netzes, in dem sich die Helden immer mehr verfangen, denn die Fäden der Drahtzieher reichen weiter als sie sich vorstellen können. So wird nicht selten mit harten Bandagen gekämpft und es geht immer wieder um Leben und Tod.

Um das Ganze ein wenig zu würzen erfährt man auch mehr über die Vorgeschichte von Cosmo Ancona, die nicht unerheblich in das Geschehen mit hinein spielt.

Alles in allem sind die Wendungen zwar gelegentlich vorhersehbar und die Klischees übermächtig, aber das macht es einfach der Handlung zu folgen, weil man sich alles sehr gut vorstellen kann. Was bleibt ist kurzweilige Unterhaltung von Anfang bis Ende, die auch viel von der Atmosphäre der damaligen Zeit einfängt.

„Hollywood Kills“ ist eine Hommage an die Filme, die Krimi und Action zu einem spannenden Filmvergnügen verbanden. So spart der Autor nicht mit den entsprechenden Anspielungen und weiß die entsprechende Stimmung gut zu vermitteln und damit auch den Leser mit all den dazugehörenden Zutaten in diese Welt eintauchen zu lassen.