Terry Goodkind: Der Bann der Hexe - Das Schwert der Wahrheit Novelle 4 (Buch)

Terry Goodkind
Der Bann der Hexe
Das Schwert der Wahrheit Novelle 4
(Witch’s Oath - The Children of D’Hara, 2020)
Übersetzung: Caspar Holz
Penhaligon, 2021, Hardcover, 250 Seiten, 10,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Das Reich D’Hara hat gelitten, hat geblutet und Opfer bringen müssen. Nun ist der Krieg endlich vorbei, Mutter Konfessor und Richard Rahl, beide jeweils die Letzten ihrer Blutlinie, könnten in Frieden herrschen.

Doch dann ziehen neue Wolken am Horizont heran. Angeführt von der Goldenen Göttin suchen schraffierte Männer aus einer anderen Welt, großgewachsene, mit drei Klauen ausgestattete Jäger ihr auserkorenes Wild, die Menschen, heim.

Die Glee, wie sie sich selbst nennen, kennen weder Gnade noch ein Ende - die Jagd hört erst auf, wenn alles intelligente Wild einer Welt getötet ist.

Richard Rahl will seine schwangere Frau auf der Burg der Zauberer in Sicherheit bringen. Doch zunächst muss er eine Bedrohung innerhalb des Palasts des Volkes ausschalten.

Tief im Inneren, in den untersten, kaum bekannten Katakomben des riesigen Palasts residiert er - der Hexer Michec, Ausbilder der Mord-Sidh und perverser Massenmörder, dem es scheinbar mühelos gelingt, die Kräfte von sowohl Lord Rahl wie Mutter Konfessor auszuschalten und seinem Faible nachzugehen - er zieht seinen Opfern gerne, bei lebendigem Leib versteht sich, die Haut ab. Und er kennt sich im Labyrinth, dem Gestalt gewordenen Bannspruch aus, wie kein anderer - schlechte Karten für Richard und seine Freunde.


Nach dem erfolgreichen Abschluss seiner elfbändigen Saga um das Schwert der Wahrheit legte der leider früh verstorbene Autor, aufgrund ständiger Nachfrage seiner Fans und Leser nach. Fünf zusammenhängende Novellen, die eigentlich mehr einen für die Reihe recht kurzen Roman bilden, sind es geworden. Fünf Bücher, die uns sein deutscher Verlag in geprägten, kleinoktaven Hardcover-Bänden offeriert. Die äußere Aufmachung ist sehr gelungen, macht neugierig auf den Inhalt und wirkt sehr wertig.

Inhaltlich wartet wenig Neues auf den Fan und Leser. Anknüpfend an die bisherige Saga, die man kennen sollte um als Leser der Handlung wirklich folgen zu können, muss sich unser Protagonist einmal mehr mit einer dunklen Bedrohung auseinandersetzen.

In vorliegendem vorletzten Teil der Reihe liegt der Schwerpunkt etwas ungewöhnlich auf der Darstellung und Erklärung der Magie sowohl des Labyrinths, wie auch Richard Rahls selbst. Goodkind nimmt sich hier Platz, um die Grundlagen wie Zusammenhänge zu beschreiben. Das stört naturgemäß den Fortschritt der Handlung ein wenig, zumal unsere neunköpfige Gruppe es auch noch mit weiteren Beschwörungen, die sie aufhalten, zu tun bekommt.

Auffällig für mich diesmal, dass der Übersetzer Richard Rahl seine Mord-Sith öfters in der wörtlichen Rede verniedlichend als Mädels bezeichnet - ein Fauxpas, der so gar nicht nur der Zeichnung sowohl der Mord-Sith als auch des Herrschers passt.

Ansonsten schöpft der Plot ein wenig Kraft, legt eine kleine Pause ein, bevor die Handlung im nächsten, abschließenden Teil dann wohl gewohnt actionreich und dramatisch ins Finale eilen wird.