Outcast 8: Die Vereinigten (Comic)

Robert Kirkman
Outcast 8
Die Vereinigten
(Outcast by Kirkman & Azaceta, Vol. 7: The Merged, 2021)
Übersetzung: Sarah Weissbeck
Titelbild und Zeichnungen: Paul Azaceta
Cross Cult, 2021, Hardcover, 152 Seiten, 22,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Nach über einem Jahr findet die aktuelle Serie von Robert Kirkman im Comic ihren Abschluss. In einem Nachwort verrät er Überraschendes, was die Geschichte in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt. Und in einer anderen Sache ist „Outcast“ 8, „Die Vereinigten“, wohl auch nicht typisch für ihn.

 

Die Schlinge zieht sich langsam aber sicher um Kyle Barnes und die anderen Outcasts zu. Die Farm, auf die sie sich zurückgezogen haben, ist zu einer Falle geworden, denn das FBI und die Polizei haben sie eingeschlossen; unter ihnen sind aber auch viele Anhänger der Finsternis.

Doch dann gibt ausgerechnet seine Frau Allison, oder besser das, was in ihr schlummert und nun immer wieder hervorbricht, den Outcasts neue Hoffnung. Auch Reverend Anderson, der immer mehr zweifelt, wird mitgerissen, als es zur der finalen Konfrontation mit der Finsternis kommt.


Obwohl es sich um eine Endschlacht handelt, kommt der letzte Band überraschend ruhig daher, denn der Autor nimmt sich die Zeit, die gesamten Fäden zusammen zu führen und schließlich auch zu einem guten Abschluss zu bringen. Ist der Künstler doch normalerweise dafür bekannt, seine Figuren nicht gerade mit Samthandschuhen anzufassen, wirkt die Geschichte diesmal überraschend harmonisch, wenn das Schlimmste überstanden ist.

Natürlich wird es anfangs noch einmal hart, denn Misstrauen, Zweifel und Angst grassieren unter den eingesperrten Outcasts, die am liebsten weglaufen würden. Kyle ist der einzige, der erkennt, dass genau das falsch wäre und sie ihren Weg jetzt zu Ende gehen müssen, um aus der ganzen Sache heraus zu kommen. Interessant ist dabei die Wirkung auf die Öffentlichkeit, die wie immer nur die Hälfte mitbekommt und nicht weiß, was sie von der „Sekte“, gegen die so viel negative Publicity gemacht wurde, halten soll.

Alles in allem weiß aber genau dieser Abschluss zu gefallen, weil er mit den Erwartungen der Leser an den Macher bricht und ganz eigene Wege geht, die Spannung aber dennoch bis zum Ende aufrecht erhält.

Mit „Outcast“ 8, „Die Vereinigten“, halt der Leser den letzten Band in Händen, der alle Fäden miteinander verbindet, zudem aber auch noch die offenen Fragen beantwortet. Bis zuletzt darf er mitfiebern, ob Kyle und seine Familie heil aus der ganzen Sache heraus kommen und das Ende bricht zudem mit den Erwartungen, die man an den Autoren hat, was ihn zusätzlich mit einem zufriedenen Gefühl zurücklässt, denn die Figuren haben letztendlich diesen Weg verdient.