The Witcher 5: Verblassende Erinnerungen (Comic)

The Witcher 5
Verblassende Erinnerungen
(The Witcher: Fading Memories 1-4, 2020)
Text: Bartosz Szybor
Zeichnungen: Amad Mir
Panini, 2021, Paperback, 104 Seiten, 15,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Führten die ersten Kurzgeschichten und Romane in der westlichen Welt erst noch ein Schattendasein und wurden wenig beachtet, ist der Siegeszug von „The Witcher“ seit der Adaption in ein Videospiel, das mittlerweile viele Versionen und Erweiterungen erlebt hat, nicht mehr aufzuhalten. Gelegentlich erscheinen auch Comic-Mini-Serien, die Panini in Sammelbänden zusammenfasst. Zwei Jahre nach der letzten Graphic Novel gibt es nun die fünfte.

 

Geralt von Riva ist ein erfolgreicher Monsterjäger, der weithin über das Land geschätzt und immer wieder zu Hilfe gerufen wird. Aber wie in jedem Beruf gibt es auch ab und an eine Flaute, das bekommt auch er gerade zu spüren. So zieht er eher gelangweilt durch die Lande und schaut sich kleinere Dramen an, bis ihn die Bürgermeisterin von Badrene zu sich bittet. Seltsame Dinge gehen in der Stadt vor und verängstigen die Bewohner. Aber der Hexer stößt bald auch auf ein düsteres Geheimnis.


Die Serie gehört zu denen, die nicht mit epischer Handlung und moralisch integren Helden aufwarten, die die Welt retten, sondern eher Geschichten im Kleinen erzählen. Denn Geralt von Riva ist ein bodenständiger Kämpfer, ein begabter Handwerker seiner Zunft.

Aber auch er hat seine Grenzen was die Magie angeht, das zeigt sich in diesem Band wieder einmal sehr deutlich. Zudem lässt er sich auch gerne schon einmal in Fallen locken, so dass die Spannung dadurch entsteht, sich aus diesen zu befreien.

Die Abenteuer sind unheimlich, eher der dunklen Phantastik zugeneigt und bieten ganz gerne auch Horror-Elemente, allerdings bleibt die Geschichte auf einem eher jugendfreien Niveau, verzichtet darauf, jedes blutige Detail zu zeigen.

Allerdings verliert sich dieser Band ein wenig zu sehr in den Albträumen und Visionen, die auf Geralt einstürzen, so dass die Handlung manchmal wirr erscheint - aber das Geschehen bietet auch die überraschende Erkenntnis, das Fiktion manchmal gar nicht so schlimm ist und über Vieles hinweg tröstet.

„The Witcher“ 5, „Verblassende Erinnerungen“, bietet düstere Geschichten zwischen Tag und Traum, in denen es auch um Hoffnungen und Wünsche geht. Der Held hat keine andere Wahl als sich durch ein Netz aus Geheimnissen zu kämpfen, was manchmal leider ein wenig wirr daherkommt.