G. A. Aiken: Princess Knight (Buch)

G. A. Aiken
Princess Knight
(The Princess Knight, 2020)
Übersetzung: Michaela Link
Piper, 2021, Paperback, 464 Seiten, 1300 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Wie schon bei ihren anderen Reihen wechselt G. A. Aiken auch in ihrer neuen um die wehrhaften Töchter der Smith-Familie gerne die Figuren, um so die fortlaufende Geschichte aus anderer Perspektive fortzuführen. Keeley ist nun Königin und mit einem Zentauren liiert. In „Princess Knight“ rückt Gemma in den Mittelpunkt, die als Kriegermönch nach langen Jahren der Abwesenheit nach Hause zurückkam und ihrer Schwester beistand.


Gemma Smythe dient der Kriegsgöttin Morthwyl aus tiefster Überzeugung und hat bisher immer die Regeln ihres Ordens befolgt. Aber einige Ereignisse haben dafür gesorgt, dass sie sich diesem ein wenig entfremdet hat und eher auf eigener Faust ihrer Schwester beisteht, die einen schweren Stand hat. Denn das Königreich ist in verschiedene Territorien zerfallen - teilweise durch die Söhne des alten Königs beherrscht, eines aber auch durch eine Schwester von Keeley, die sich als intrigante, gefühllose Schlange erwiesen hat.

Eigentlich will Gemma nicht mehr in die Burg ihres Ordens zurück, als sie aber hört, dass dieser gemeinsame Sache mit ihren Feinden machen will, weiß sie, dass sie sich nicht länger verstecken kann sondern handeln sollte. Und das ist nicht ihre einzige Aufgabe.


G. A. Aiken ist eine routinierte Autorin, was man daran merkt, dass sie auch Neulesern den Einstieg einfach macht, indem sie immer wieder Erklärungen einarbeitet, die es einfach machen, sich das Szenario zusammen reimen zu können, wann immer es für die aktuelle Handlung wichtig wird.

Viel muss man aber tatsächlich nicht wissen, da der Schwerpunkt diesmal auf anderen Details liegt und der Status Quo einfach erklärt wird, dass das ehemals große Reich in dem die Smythes lebten, nun in viele kleinere Territorien zerfallen ist, in denen die Söhne des ehemaligen Herrschers wüten und eine abtrünnige Schwester einen der schwächeren Prinzen kontrolliert.

Indem sich der Fokus jetzt mehr auf Gemma richtet, erfährt man mehr über ihr Leben als Kriegsmönch und die Verwicklungen, aus denen sie sich noch befreien muss. Allerdings geht das nicht sehr in die Tiefe, denn neben dem Abenteuer darf natürlich auch die Romantik nicht fehlen, auch wenn das erotische Knistern zwischen der Heldin und einem bestimmten Kerl lange hinausgezögert wird.

Zum Ende hin macht die Autorin dann auch noch klar, in welcher Welt das Geschehen spielt, denn es gibt ein Wiedersehen mit vertrauten Figuren.

Wirklich in die Tiefe geht nichts, aber die Figuren sind so weit ausgearbeitet, dass man Sympathie oder Abneigung zu ihnen entwickeln kann. Auch Klischees werden natürlich wieder jede Menge verwendet, aber man nimmt das der Autorin nicht übel, weil sie die Geschichte mit einem deutlichen Augenzwinkern erzählt.

Ähnlich wie „Blacksmith Queen“, der Auftaktband dieser Reihe, ist auch „Princess Knight“ ein unterhaltsames und leichtfüßiges Fantasy-Abenteuer, in dem es ordentlich zur Sache geht, dabei aber auch die Romantik eine Rolle spielen darf. Das Geschehen wird spannend und humorvoll in Szene gesetzt, so dass keine Langeweile aufkommt, wenn man eine solche Mischung mag.