Blade of the Immortal - Perfect Edition 3 (Comic)

Hiroaki Samura
Blade of the Immortal - Perfect Edition 3
Übersetzung: Christine Steinle
Cross Cult, 2021, Paperback, 416 Seiten, 25,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die Perfect Editon von „Blade of the Immortal“ zeichnet sich nicht nur durch die A5-Größe aus, durch die die feinen Zeichnungen besser zur Geltung kommen, sondern auch durch den Verzicht auf die Retuschen, die bei der Erstausgabe vorgenommen wurden. So kann man die Serie nun ohne Veränderungen genießen.


Rin lebt nur noch für ein Ziel. Sie will Rache an den Schwertkämpfern nehmen, die nicht nur ihren Dojo zerstörten, sondern auch ihren Vater ermordet haben, weil er sich geweigert hat, ihrem neuen Weg zu folgen. An ihrer Seite ist Manji, ein Ronin der unter einem Fluch steht und erst sterben kann, wenn er eine große Menge an ungerechten Seelen getötet hat.

Und da scheint die „Itto Ryo“ genau richtig zu sein, der Bund der Schwertkämpfer, der auf alle Traditionen pfeift. Wie sich zeigt sind auch die Mitglieder nicht ohne, einige erweisen sich auf Einzelmissionen als regelrechte Psychopathen, die auch vor Heimtücke und Gift nicht zurückschrecken.

Rin und Manji stellen aber auch fest, dass sie nicht die Einzigen sind, die Kagehisa Anotsu und die anderen vernichten wollen.


Nach der ersten Einführung des Settijngs kommt nun die lange Phase, in der die Helden eher weniger an die Itto Ryo herankommen, sondern nur deren Spuren entdecken wie auch die Auswirkung auf andere Menschen. Eine weitere Handlungsebene greift sich immer neue Handlanger Anotsus heraus und gibt ihnen eine Geschichte, so dass sie nicht länger nur profillose Schläger bleiben.

Man merkt schnell, dass der Schwertbund mehr möchte als nur die führende Gruppe unter den Kämpfern zu werden. Dort scheinen sich auch Leute zu sammeln, die eigentlich gar kein Schwert tragen dürften, weil sie einen zu niedrigen gesellschaftlichen Status haben - Frauen und nicht zuletzt auch Verbrecher und Wahnsinnige, die ihre Erfüllung suchen.

Daher bekommt der Leser Einiges mehr mit als die Helden und entwickelt ebenfalls eine gewisse Abscheu gegenüber der Itto Ryo. Gleichzeitig erhält man einen interessanten Einblick in das Leben der einfacheren Leute in der Edo-Zeit, wenn sie einmal nicht mit den Samurai und Beamten in Berührung kommen. Das Shogunat führt zudem ein strenges und kontrollfixiertes Regime, was das Reisen umso schwerer, die Geschichte aber dadurch spannender macht.

Und wie immer lebt die Handlung auch durch die dynamischen Zeichnungen die zwar erst einfach wirken, dann aber auch viel Kraft in sich stecken haben.

„Blade of the Immortal“ kann sich in der Perfect Edition mehr als sehen lassen, denn nicht nur die Zeichnungen, auch die komplexe Handlung - die weder eine klare Trennung von Licht und Schatten bei den Figuren vornimmt, noch Wahrheiten für immer bestehen lässt, überzeugen, denn auch die Gegner der Helden haben interessante Hintergründe, die sie zu facettenreichen Persönlichkeiten machen.