Luke Smitherd: Die Ankunft - Stone Man 1 (Buch)

Luke Smitherd
Die Ankunft
Stone Man 1
(The Stone Man, 2012)
Übersetzung: Andreas Decker
Piper, 2021, Paperback, 400 Seiten, 17,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Gunther Barnewald

Der vorliegende Roman erschien in England 2012 erstmals im Selfpublishing, eroberte sich dort jedoch bald eine größere Leserschaft. Völlig zu Recht, denn wenn das Buch sich durch etwas auszeichnet, dann ist es sein durchgängig hoher Spannungsgehalt!


Zur Geschichte: Eines Tages taucht im Einkaufscenter von Coventry eine riesige Statue auf, die scheinbar aus Stein oder etwas ähnlichem zu bestehen scheint. Der Journalist Andy Pointer wird Zeuge dieser überraschenden Erscheinung. Doch schon bald beginnt die unheimliche Statue sich zu bewegen und schreitet völlig unaufhaltsam voran, dabei Autos platt trampelnd und ganze Häuser zerstörend.

Niemand und nichts kann das bald als „Stone Man“ titulierte Wesen aufhalten, doch Andy merkt schnell, dass er eine Art übersinnliche Verbindung zu dem Ding aufbauen kann. Als er dann auch noch auf Paul Winter trifft, der ebenfalls eine geistige Verbindung zu dem Stone Man hat, wird Andy klar, dass er nicht nur herausfinden kann, wo der Stone Man sich gerade aufhält, sondern auch, wo genau dieser hin will.

So reisen Paul und Andy zu dem Ort, den der Stone Man ansteuert und erleben dort eine große und erschreckende Überraschung...


Es wird nicht die einzige bleiben, so viel sei hier verraten, denn auch wenn der Autor dazu neigt, manchmal zu geschwätzig in die Zukunft vorzudringen und seine Protagonisten nervige Andeutungen zukünftiger Geschehnisse machen lässt, so hat er trotzdem immer einige Asse im Ärmel, um die Spannungsschraube wieder und wieder fest anzuziehen. Erst langsam entblättern sich einige Geheimnisse des rätselhaften Dinges und seines Auftrages, Vieles bleibt aber auch noch für die folgenden Fortsetzungen im Dunkeln, so dass man als Leser gespannt bleiben darf.

Zwar dürfte des Autors Umgang mit seinem wichtigsten Protagonisten einige Leser schwer verstören, aber auch diese schockierende Überraschung ist zweifellos eine Stärke der vorliegenden Geschichte.

Auch wenn die Atmosphäre manchmal etwas zu wünschen übrig lässt und die Protagonisten nicht wirklich ausgearbeitet werden können (dafür lässt der Autor zu wenig Luft zwischen den sich manchmal überschlagenden Ereignissen), so macht das Lesen dieses überaus packenden Buchs doch großen Spaß und hält den Leser durchaus bei der Stange.

Immer neue Wendungen zeugen von viel Einfallsreichtum des Autors und überhaupt besticht die Grundidee durch die Möglichkeit, fulminante Bilder im Kopf des Lesers zu erzeugen, was der Autor anhand einiger kollabierender Gebäude auch weitgehend für sich nutzt. Eine Crash-Orgie (zu Beginn der Geschichte), die geradezu nach einer Verfilmung schreit.

Dabei spricht es für Smitherd, dass er es nicht stumpf dabei bewenden lässt, sondern sich auch den Ängsten und Hoffnungen von Andy Pointer zuwendet, der als Journalist plötzlich berühmt, reich und ein gemachter Mann ist, alleine durch die Auftritte im TV, durch Artikel, Bücher und ähnliches.

Aber dass Ruhm alleine nicht glücklich macht, muss auch Andy ansatzweise erkennen, bevor aber schon wieder ein weiterer Stone Man auftaucht, und diesmal sogar „Kumpane“ mitbringt. Die Bedrohung beginnt sich scheinbar zu potenzieren. Und noch immer wissen weder Militär noch die Wissenschaftler, was sie gegen die steinernen Riesen unternehmen können, wo sie herkommen oder wer sie steuert. Nur durch die Hilfe von Andy und Paul ergeben sich manchmal wichtige neue Erkenntnisse, bis auch diese beiden plötzlich im Mittelpunkt der Ereignisse stehen, mit fatalen Folgen für die beiden...

Ein innovatives, clever konstruiertes und vor allem überaus spannendes Buch mit tollen Ideen; absolut empfehlenswert!