Hermann Ganswindt: Das jüngste Gericht (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 05. Mai 2021 10:02

Hermann Ganswindt
Das jüngste Gericht
Das Weltenfahrzeug und andere Erfindungen mit Illustrationen und Gutachten
Verlag Dieter von Reeken, 2021, Paperback, 124 Seiten, 17,50 EUR
Rezension von Carsten Kuhr
Hermann Ganswindt gilt als einer der Luftfahrt- und Weltall-Pioniere. Zusammen mit Hermann Oberth und Max Valier forschte er auch an der Möglichkeit, den Weltraum zu bereisen, entwarf ein lenkbares Luftschiff und entwickelte einen Hubschrauber. Anders aber als die letztgenannten, ist er selbst Interessierten heutzutage kaum mehr ein Begriff.
Wie uns der Herausgeber in seiner kurzen aber erschöpfenden Einleitung aufzeigt, stand er sich oftmals selbst im Weg, hatte auch schlicht Pech, als er von Neidern und Konkurrenten angezeigt wurde und in der Folge Pleite ging.
Dieter von Reeken legt Hermann Ganswindts „Das jüngste Gericht“ als Reproduktion der erweiterten zweiten Auflage aus dem Jahr 1899 auf. Eine Schrift, die heute kaum mehr aufzufinden ist, die in Fraktur gesetzt dem heutigen Leser ein wenig Mühe beim Lesen abverlangt.
Inhaltlich holt der Verfasser weit aus, verzettelt sich auch ein paar Mal, bietet aber auch interessante Ideen und Vorschläge für sein Fahrzeug, das den Weltraum durcheilen sollte, an. Angetrieben durch permanent explodierende Dynamitpatronen ist er dem, was auch heutige Raketen noch antreibt schon überraschend deutlich auf der Spur.
Das Werk richtet sich sicherlich nicht an die breite Masse von Lesern - eher an Interessierte, an Forscher, die sich mit der Entwicklung der Raumfahrt und deren Vorläufern auseinandersetzen. Diesen wird ein auch in öffentlichen Bibliotheken kaum mehr auffindbares Werk wieder zugänglich gemacht.