Assassin’s Creed Valhalla: Das Lied von Ruhm und Ehre (Comic)

Assassin’s Creed Valhalla: Das Lied von Ruhm und Ehre
(Assassin’s Creed Valhalla: Song of Glory 1-3, 2020)
Text: Cavan Scott
Zeichnungen: Martin Tunica
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Panini, 2021, Hardcover, 72 Seiten, 15,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die „Assassin’s Creed“-Reihe feiert unter Gamern auch nach Jahrzehnten und unzähligen Ausprägungen, Erfolge. Es scheint anzukommen, historische Epochen wieder aufleben zu lassen um sie als Szenario für den epischen Kampf zwischen den Kreuzrittern und den Assassinen zu verwenden. Auch in Zeiten, in denen es beide Gruppierungen scheinbar noch nicht gegeben hat, wie nun auch „Assassin’s Creed Valhalla“ beweist. „Das Lied von Ruhm und Ehre“ erzählt eine der Vorgeschichten zum Game.

 

Eivor ist eine mächtige und erfahrene Wikinger-Kriegerin, aber sie denkt nicht immer nach, so wie in dem Moment, in dem sie in ein Dorf reitet und eine geheimnisvolle Sklavin befreit. Damit bringt sie sich und ihren Clan in Schwierigkeiten, denn der Besitzer hätte die andere Frau gerne wieder zurück, ist sie doch eine Seherin, die weiß, wo es einen geheimnisvollen Schatz zu finden gibt. Und natürlich lässt sich Eivor nicht davon abhalten, ihn zu suchen. Sie ahnt allerdings nicht, dass ihr diebischer Bruder Sigurd bald noch mehr Schwierigkeiten macht, weil er sich mit einem Assassinen anlegt…


Vielleicht sucht man nach den üblichen Versatzstücken vergeblich und fragt sich erst einmal, wie die Wikinger in die Mythologie des Spiels hineinpassen, aber sie bieten halt auch Einiges an Action, kann man doch nun alle Klischees von den wilden, ungezügelten und barbarischen Nordmännern in Szene setzen.

Und das wird mehr als blutig zelebriert, denn fast auf jeder Seite sind abgeschlagene Körperteile zu finden, nachdem man sich erst einmal ausgiebig beleidigt hat. Immerhin scheint das Geschlecht nicht viel auszumachen, denn Eivor wird behandelt wie jeder andere Krieger und gibt sich auch so hart und unerbittlich.

Wirklich viel Handlung ist nicht zu finden, meistens zieht es die Helden von einem Kampfschauplatz zum anderen, wo erst einmal kräftig gemetzelt wird. Die Andeutungen für das Game sind eher sparsam eingestreut, finden sich in den ruhigen Momenten. Immerhin ist die Handlung grob in sich geschlossen.

Letztendlich werden sich wohl die Fans am wohlsten damit fühlen, die kernige Heroic Fantasy zu schätzen wissen, in der historische Korrektheit nur eine geringe Rolle spielt und in der vor allem die Action zelebriert wird. Denn letztendlich sind auch die meisten Figuren eher austauschbar blass und bleiben nicht in Erinnerung. Immerhin ist das Ganze sehr ansprechend und vor allem auch detailreich gezeichnet.

„Assassin’s Creed Valhalla: Das Lied von Ruhm und Ehre“ ist sicherlich für die Gamer eine nette Ergänzung zum Spiel - wer nur Lust auf den Comic hat, bekommt eine eher durchschnittliche und klischeebeladene Geschichte präsentiert, die man lesen kann aber nicht kennen muss.