Konrad K. L. Rippmann: Poppy Dayton und das Geheimnis von Wythcombe Manor (Buch)

Konrad K. L. Rippmann
Poppy Dayton und das Geheimnis von Wythcombe Manor
Poppy Dayton 1
dp Verlag, 2021, eBook, 3,99 EUR

Rezension von Elmar Huber

Für eine Recherche mit kombiniertem Urlaub schließen Poppy und Banabas „Barney“ Drayton ihr Londoner Antiquariat mit angeschlossener Galerie und Zeichenschule und mieten sich in Wythcombe Manor in Cornwall ein. Das kleine Hotel gehört inzwischen Patricia Wythcombe, einer ehemaligen Kommilitonin von Poppy, und ihrem Mann.

Schon bei der Ankunft bemerken die Daytons, dass ihre Freunde mit dem Hotel überfordert sind, und bieten kurzerhand für die Zeit des Aufenthalts ihre Unterstützung an. Gerade rechtzeitig, denn eine Gruppe Wanderurlauber aus Deutschland und ein Club von lokalen Botanikern haben sich für die nächsten Tage angekündigt.

Zwei Tage darauf endet die Wanderung mit den Deutschen für den jungen Wanderführer Micah Morgan tödlich; Mord kann nicht ausgeschlossen werden. Hat sein Tod etwas mit der attraktiven allein reisenden Brigid zu tun, die Micah offensichtlich schon vor ihrer Ankunft im Hotel gekannt hat? Oder ist das Motiv in einem generationenalten Streit zwischen den Wythcombes und den Morgans um die Besitzverhältnisse eines Küstengrundstücks zu suchen?

Poppy Dayton schnappt Einiges auf und beginnt selbst zu ermitteln. Nicht zuletzt, da ihr Caedmon Morgan, ein Vorfahr von Micah, im Traum erscheint und sie auf die richtige Spur bringt.


Im dp Verlag ist die neue Ermittlerin Poppy Dayton in guter Gesellschaft. In schneller Folge feuert der Verlag derzeit neue Cozy Crimes unter die Leser. Auch „…und das Geheimnis von Wythcombe Manor“ vereint die Tugenden des Genres. Die ‚Ermittler‘ sind vom Fleck weg sympathisch, die zwischenmenschliche Komponente stimmt, es wird nicht allzu brutal, und man möchte am liebsten sofort den nächsten Urlaub buchen, in diesem Fall nach Cornwall.

Alleinstellungsmerkmal ist hier, dass Poppy in ihren Träumen mit den Toten sprechen kann. Eine verwegene Idee, die Konrad K. L. Rippmann allerdings gut ins Geschehen einbettet. Wer sonst als Micahs Urahn sollte Poppy die wegweisenden Tipps geben, nach was zu suchen ist? Dass der alte Caedmon bei diesen nächtlichen Tête-à-Têtes immer nur so viel verrät, um Poppy wieder in die richtige Ermittlungsrichtung zu lenken, kann man dahingestellt sein lassen.

Dennoch gibt es einige falsche Fährten und damit verbunden einige gelungene Spannungsmomente, etwa wenn Poppy die Zimmer der Hotelgäste durchsucht, während sich alle im Aufenthaltsraum befinden.

Insgesamt ist der Roman flüssig und sehr angenehm zu lesen. Die Charaktere sind gelungen, die Spannung bleibt durchgehend erhalten, und alles ist in sich schlüssig. Allein das Erzähltempo könnte hier und da etwas straffer sein.

Noch sind keine Folgebände angekündigt, doch ist der Roman so beendet, dass eine Rückkehr nach Wythcombe Manor sehr gut möglich ist, wo nun ein ganzes Detektivinnen-Trio wartet.

„Poppy Dayton und das Geheimnis von Wythcombe Manor“ ist ein sympathischer Cosy Crime mit leichtem Para-Einschlag.