Drea Summer: Totennektar (Buch)

Drea Summer
Totennektar
Empire, 2021, Taschenbuch, 276 Seiten, 11,99 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Drea Summer kam 1978 in Graz auf die Welt und lebte bis 2016 auch im Südburgenland, bis sie nach Gran Canaria auswanderte. Seither schreibt sie Romane und Thriller, die teilweise in ihrer Wahlheimat angesiedelt sind. Nicht jedoch „Totennektar“, ihr neuestes Buch.


Ein Leichenfund weckt in Chefinspektor Oliver Johnson düstere Erinnerungen, denn schon vor 15 Jahren wurde er mit einer blutbefleckten Frau, die ein frisches Brandmal trug, konfrontiert. Nur lebt das Opfer von damals noch und hatte nicht den Kopf verloren. Aber das ist nur der Anfang, denn schon bald schlägt die Bestie wieder zu, die es vor allem auf Frauen abgesehen zu haben scheint und immer mehr Schatten der Vergangenheit an die Oberfläche zerrt.

 

Auch wenn die Geschichte in England angesiedelt ist, spielt der Schauplatz doch eine geringere Rolle, wichtiger erscheint die Interaktion der Figuren miteinander und das Netz an Geheimnissen und Intrigen, das sie miteinander verbindet. Ausgerechnet die Ermittler werden schon bald mit bösen Wahrheiten konfrontiert, doch müssen sie wirklich die Sünden der Väter auf sich nehmen?

Geschickt verwebt die Autorin die ganzen Hinweise zu einem dichten Teppich, schafft es immer wieder den Leser auf eine falsche Fährte zu locken und so bis zum Ende mitfiebern zu lassen. Dann gibt es auch gute Antworten, selbst der Titel erhält dann einen Sinn. Das Ende wartet sogar mit einem gewissen Gruselfaktor auf.

Da macht es nichts aus, dass die Handlung ab und an mal ein paar Klischees verwendet und die Figuren nicht ganz so in die Tiefe gehen, wie es sein könnte. Die Geschichte ist genau richtig komponiert, bietet ein Lesevergnügen ohne Längen und mit hoher Spannung, dem man die gelegentliche Hektik ebenfalls verzeiht.

Wer kurze und knackige Thriller-Lektüre mit einem gewissen Gruselfaktor mag, der sollte ruhig zu „Totennektar“ greifen, denn die Geschichte erfüllt die Erwartungen von Anfang bis Ende und weiß dennoch immer wieder zu überraschen.