Nicholas Sansbury Smith: Hell Divers - Buch 5 (Buch)

Nicholas Sansbury Smith
Hell Divers - Buch 5
(Captives - Hell Divers 5, 2019)
Übersetzung: Michael Krug
Titelbild: Arndt Drechsler
Festa, 2021, Hardcover, 504 Seiten, 22,99 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Der Dritte Weltkrieg sorgte dafür, dass die Wiege der Menschheit, Lebensraum und Heimat, verseucht wurde. Kaum ein Mensch überlebte die Katastrophe, lediglich an Bord einiger weit über der Erdoberfläche fahrenden Zeppeline gibt es noch das, was wir Zivilisation nennen.

Die Besatzung ist seit Generationen auf der Suche nach einem sicheren Lebensraum, fallen doch immer weitere Komponenten ihrer schwebenden Heimat aus. Da helfen die Hell Divers, junge Männer und Frauen, die todesmutig auf die verstrahle Erdoberfläche stürzen, um dort die so dringend benötigten Ersatzteile zu beschaffen, wenig.

Nun endlich scheint man auf der Suche nach weiteren Überlebenden, nach einem Refugium fündig geworden zu sein. Man stößt auf die legendären Metallinseln, auf denen tausende Menschen von der Fischerei und der dort betriebenen Landwirtschaft leben.

Doch das vermeintliche Paradies hat seine Schlange - einen König, El Pulpo, König der Cazadores, gnadenloser Menschenfresser, die über die Inseln und aller auf diesen Lebenden gnadenlos herrschen - auch über die hier gestrandeten Roger Mintel, Xavier „X“ Rodriguez und Magnolia Katib. Nur wenn sie sich in dieser Umgebung behaupten können, wenn sie im Kampf beweisen können, dass sie die größeren Bad Asses sind, könnten sie ihre Gefangenschaft überleben…


Der vorletzte Band der insgesamt sechsteiligen Post-Doomsday-Reihe von Nicholas Sansbury Smith liegt vor - respektive hinter - mir. Zunächst einmal geht es inhaltlich wirklich voran: Unsere verlorenen Menschen haben endlich ein Habitat gefunden, in dem sie leben, sich und ihren Kindern eine Zukunft aufbauen könnten.

Vorher aber hat der Autor noch einige Seiten zu füllen und er legt bildlich gesprochen noch eine Schippe drauf.

Bestimmten in den ersten Teilen seiner Saga die Beschreibung der Welt, die Mutationen und die verlassenen Städte die Romane und ihre Atmosphäre, so hat sich dies vorliegend gewandelt. In vorliegendem Roman geht es eigentlich, lässt man die verbindenden Elemente einmal beiseite, um eines - um die Beschreibung brutaler, gnadenlos geführter Kämpfe.

Der Mensch wird hier als Bestie porträtiert, der Leser zum Voyeur dieser Auseinandersetzungen. Das erinnert mich ein ganz klein wenig an die Kämpfe, die uns die große Leinwand mit Sylvester Stallone in seiner Paraderolle als Rambo offerierte, das packt - allerdings nutzt der Autor diese Beschreibungen bei Weitem zu oft. Der Text reduziert sich fast auf die Darstellung dieser Kämpfe, was letztlich ein bisschen zu wenig ist, um an die auch atmosphärisch tollen ersten Teile anzuschließen.