Hi Score Girl 5 (Comic)

Rensuke Oshikiri
Hi Score Girl 5
Übersetzung: Sascha Mandler
Cross Cult, 2020, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-378-0

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es mit „Hi Score Girl“, der Liebeserklärung an die Videospiel-Kultur der 90er Jahre, in der es noch Spielhallen gibt, aber auch die ersten Konsolen für zu Hause auf den Markt kommen und so den Fans ermöglichen auch dort ihrem Hobby zu frönen.


Haruo hat zwar Murks bei dem Wechsel in die Oberschule gebaut und ist auf eine gekommen, die einen schlechteren Ruf hat, aber er nimmt es hin, beschäftigen ihn doch andere Dinge als seine Zukunft. Denn gerade jetzt im Wechsel von 1994 zu 1995 haben Fighting Games Hochkonjunktur und bieten mehr Spiel-Spaß denn je.

Aber auch in romantischer Hinsicht kommt er nicht zur Ruhe, denn Koharu ist immer noch an ihm interessiert, genauso wie er davon träumt, doch noch irgendwie mehr mit Akira machen zu können. Aber das arme reiche Mädchen wird mehr denn je in die Pflichten ihrer Familie eingespannt und von einer Privatlehrerin unterrichtet, die Akira genau in die Richtung trimmen soll, die man von ihr erwartet.

Das bedeutet zum einen, dass sie lernen und nochmals lernen soll, zum anderen, dass sie sich nicht in Spielhallen herumzutreiben hat, wo auch noch Jungs weit unter ihrem Stand sind. Zwar hat sie schon einmal dagegen rebelliert, aber dadurch sind ihre Fesseln noch enger gezogen worden - was auch Haruo, der sie immerhin gefunden und gerettet hat - zu spüren bekommt. Denn anstatt ihm zu danken…


Die Geschichte bindet dies alles in muntere Videospiel-Metaphern ein, die Helden der alten Games und ihre Kämpfe spiegeln auch die inneren Konflikte wider, die in den Mädchen und Jungen zu toben scheinen.

Letztendlich wird das Ganze aber auch sehr leichtfüßig und humorvoll erzählt. Haruo ist keine Leuchte, was seine romantische Seite angeht, aber das sorgt für den nötigen Spaß in der Geschichte, die nun auch neben dem Retro-Charme eine durchaus melancholische Note hat. Man darf sich jedenfalls überraschen lassen, was noch alles passiert.

„Hi Score Girl“ erlaubt auch diesmal einen bewusst verklärten und nostalgischen Blick auf eine längst vergangene Zeit, die eine ganze Generation prägte. Die Romantik bekommt eine melancholische Note, die der Story aber auch einen besonderen Charme gibt und Lust auf Mehr macht.