Hexenhammer - Malleus Maleficarum 2: Alles Leid währt Ewigkeit, Uwe Voehl (Buch)

Hexenhammer - Malleus Maleficarum 2
Alles Leid währt Ewigkeit
Uwe Voehl
Titelbild: Mark Freier
Zaubermond, 2020, Taschenbuch, 232 Seiten, 14,95 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Chalotte de Conde, Tochter des Barons de Conde, hat sich mittlerweile einen Namen gemacht. Das gemeine Volk kennt sie nur unter der Bezeichnung „die Inquisitorin“ und die Dämonen fürchten sie wegen ihrer Gläubigkeit und ihrer Fähigkeit, sie zu jagen und zu vernichten.

Großinquistor Heinrich Institoris höchstselbst beauftragt sie, nachdem sie ihn vor der Vergiftung durch Dämonen gerettet hat, damit dem unheiligen Treiben in einem Kloster im Harz auf den Grund zu gehen und dieses zu unterbinden.

Der Orden des Sanctus Lupus übt eine wahre Schreckensherrschaft über die Menschen in der Umgebung des Klosters aus. Alle paar Wochen kommen Abgesandte des Klosters in die umliegenden Dörfer und nehmen nur die hübschesten der jungen Frauen und Mädchen mit. Die Eltern der Entführten sehen ihre Töchter nie wieder.

Charlotte gelingt es trotz ihres abstoßenden Aussehens, ins Kloster entführt zu werden. Schnell kommt sie dort dem unheiligen Treiben der Wolfs-Mönche auf die Spur. Doch wie nur soll sie dieser Schreckensherrschaft ein Ende bereiten?


Uwe Voehl hat mit „Hexenhammer - Malleus Maleficarum“ nach der Reihe „Das Haus Zamis“ ein zweites Spin-off zu „Dorian Hunter“ alias dem „Dämonenkiller“ geschaffen. Angesiedelt Mitte des 19. Jahrhunderts, treffen wir in den Romanen mit Asmodi und Olivaro nicht nur alte Bekannte sondern auch eine neue Kämpferin wider die Dunkle Familie.

Charlotte wurde von ihrer traumatischen Kindheit und Jugend geprägt. Sie findet Kraft und Halt in der Selbstgeißelung, bekämpft die Dämonen mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln. Als Frau in einer Gesellschaft, in der die traditionelle Geschlechterrolle unantastbar scheint nimmt sie eine Sonderrolle ein. Nicht schön anzusehen, überzeugt sie durch ihre Hingabe an die selbstgewählte Aufgabe und durch ihre Effizienz.

Der Autor nutzt hier die Zeit als stimmigen Handlungsort weidlich. Er beschreibt uns das Leben der einfachen Bauern in ihren Dörfern ebenso wie das Dasein der Mönche oder Stadtbewohner. Respekt - man könnte getrost auch von Angst sprechen - vor den Adeligen und den Vertretern Gottes auf Erden prägt die Menschen, die eigentlich nur ein friedliches Leben suchen.

Der Autor sorgt mit der Heimsuchung des Inquisitors und dem Orden im Kloster für viel Grusel-Atmosphäre. Die Kämpfe wider die Dämonen sind rasant aufgezogen - werden aber dosiert eingesetzt, so dass sie umso stimmiger wirken.

Der Roman selbst liest sich flüssig auf einen Rutsch durch, die Zeichnung der Protagonistin führt die Darstellung aus dem Auftaktband stimmig weiter.

So erwartet ein Buch den Leser, das dem „Dämonenkiller“-Kosmos etwas Eigenständiges, etwas Neues hinzufügt und den Leser in eine vergangene Zeit entführt und dort den Kampf gegen die Dämonen schildert.