Andreas Zwengel: Liga der Schatten (Buch)

Andreas Zwengel
Liga der Schatten
Titelbild: Ernst Wurdack
Wurdack, 2020, Paperback, 260 Seiten, 13,95 EUR, ISBN 978-3-95556-152-9 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Es begann - vielleicht - im feudalen Japan. Ein wilder Geist übernahm einen Fürsten, wandelte ihn und verbreitete Angst und Grauen. Dass dessen Samurai beschlossen ihn zu töten, erwies sich als nicht zielführend, zog der böse Geist doch einfach zum nächsten Opfer weiter.

Über die Jahrhunderte übernimmt der Geist so immer wieder Unschuldige, reiste von Japan nach Europa und hinterlässt nun in Deutschland seit einigen Jahrzehnten eine blutige Spur.

Im Berlin des Jahres 1903 misslingt die Übernahme eines neuen Opfers. Dabei wird ein Auserwählter geschaffen, der alleine befähigt ist, den Geist endgültig zur Strecke zu bringen. Nur wenn er alleine das besessene Opfer tötet und der Geist keinen neuen Wirt findet, wird die Heimsuchung enden.

Der Auserwählte bekommt dabei über die Jahrzehnte Unterstützung von Angehörigen der Opfer. Aus diesen rekrutiert sich die „Liga der Schatten“, die versucht den Geist zu jagen und auszulöschen.

In unserer Zeit ist Rachel die Auserwählte. Begleitet und beschützt von den Brüdern Wilko und Jarvis reist sie nach Berlin - wo ihr Gegenspieler und sein williger Helfer bereits auf sie warten.


Andreas Zwengel hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht. In Nischenverlagen hat er publiziert, hat immer wieder packende Thriller mit phantastischen Touch vorgelegt. Für den BLITZ-Verlag schreibt er unter anderem an „Schattenchronik“, „Raumschiff Promet“ und „Sherlock Holmes“ mit.

Vorliegend präsentiert er uns eine spannend aufgezogene Jagd gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner. Dabei greift er, was das Personenkarussell anbetrifft, auf erprobte Figuren zurück. Der Ex-Agent, der einmal vom Staat geschasst seine Fähigkeiten skrupellos gegen beste Bezahlung dem Bösen zur Verfügung stellt, die junge, unschuldige Auserwählte, ihre selbstlosen Beschützer - das sind bekannte Versatzstücke gängiger Thriller.

Die Handlung selbst läuft temporeich und spannend ab. Beginnend in Westafrika folgen wir unseren Protagonisten nach Deutschland, wo ihre Häscher aufgebaut werden und der große Showdown beginnt.

Das liest sich durchaus spannend und flüssig, unterhält versiert und bietet für ein paar Stunden Ablenkung vom Alltag.