Star Trek The Next Generation 16: Vorhandenes Licht, Dayton Ward (Buch)

Star Trek The Next Generation 16
Vorhandenes Licht
Dayton Ward
(Star Trek TNG: Available Lights, 2019)
Übersetzung: Aimee de Bruyn Ouboter
Titelbild: Dough Drexler & All Ries
Cross Cult, 2020, Taschenbuch, 440 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-3-96658-073-1 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es mit den „Star Trek Next Generation“-Romanen, die eine eigene Realität erschaffen haben und vermutlich nicht mehr mit den aktuellen Serien zusammenpassen dürften. Aber den wahren Fan dürfte es nicht stören, versuchen doch die Autoren gekonnt an die drei Serien aus dem 24. Jahrhundert anzuschließen. Und irgendwie sind sie doch auch miteinander vernetzt, wie der neueste Roman, „Vorhandenes Licht“, zeigt.

 

Durch den opferbereiten Einsatz von Doktor Bashir und seiner Gefährtin ist die Sektion 3“ und die dahinter stehende künstliche Intelligenz enttarnt worden, die so lange hinter den Kulissen die Geschicke der Föderation lenkten. Nun versucht man auch noch, die menschlichen Drahtzieher und Rädelsführer zu erwischen und zu bestrafen.

Dabei fällt auch ein düsteres Licht auf Captain Picard, der in eine der größeren Affären verwickelt war. Es ist dabei allerdings nicht klar, wie viel er wusste und welche Rolle er spielte. Und die Ankläger müssen abwägen, ob sie wirklich eine so bedeutende und für die Öffentlichkeit integre Person anklagen wollen.

Im Moment steht das ohnehin nicht zur Debatte, denn die „Enterprise“ befindet sich gerade am äußersten Rand des Föderationsraums in der Odysseeischen Passage und versucht herauszufinden, was es mit dem gigantischen Raumschiff auf sich hat, das still und scheinbar verlassen im All treibt.


Politik oder Forschungsauftrag? Die Crew der „Enterprise“ muss sich wieder einmal entscheiden, was wichtiger ist und das ist scheinbar nicht gerade einfach, denn die Enttarnung von Sektion 31 hat sehr viel Staub aufgewirbelt und die Fronten verhärtet. Es gibt Einige, die alle, die in irgendeiner Form mit der Organisation zu tun hatten, bestrafen wollen, aber auch diejenigen, die abwägen, was schlimmer wäre. Das erinnert ein wenig an die Situation, die auch nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland herrschte, wo die Alliierten vor einem ähnlichen Dilemma standen.

Der Leser weiß natürlich, dass Picard und seine Crew eigentlich zu den „Guten“ gehören und eigentlich normalerweise so etwas, wie das, was man ihnen nun vorwirft, nicht tun.

Aber das ist wohl das Salz in der Suppe eines ansonsten eher konventionellen Romans, in dem es wieder einmal um die Erkundung fremden Terrains und einer unbekannten Kultur geht, die man natürlich für sich gewinnen und nicht verärgern will.

Das Ganze ist gefällig geschrieben, ergänzt durch ein paar Einzelschicksale von Crew-Mitgliedern, die man durch die Romane schon ein bisschen kennengelernt hat, und fügt sich gut einander. Letztendlich bekommt man auch die Hintergrundinformationen, die man braucht, um zu verstehen, was genau vor sich geht, so dass eine Kenntnis anderer Bücher nicht so relevant ist.

„Vorhandenes Licht“ spinnt nicht nur die übergreifende politische Geschichte gekonnt weiter, sondern bietet auch wieder einmal ein typisches und sehr klassisches „Star Trek The Next Generation“- Abenteuer. Alles in allem solide und gefällig geschrieben, wenn auch nicht mit den großen Überraschungen, mit denen schon andere Romane aufgewartet haben.