Oblivion Song 4 (Comic)

Robert Kirkman
Oblivion Song 4
(Oblivion Song 19-24, 2019)
Titelbild und Zeichnungen: Lorenzo de Felici
Übersetzung: Frank Neubauer
Cross Cult, 2020, Hardcover, 144 Seiten, 22,00 EUR, ISBN 978-3-96658-119-6

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es in der neuen Serie von Robert Kirkman, in der wieder einmal Menschen um ihr Überleben in einer feindlichen Umgebung kämpfen müssen und es diesmal auch noch mit hochintelligenten Gegnern zu tun haben. Im vierten Band von „Oblivion Song“ wird Einiges konkreter.

 

Nathan Cole und sein Bruder Marco versuchen alles, um den Fehler wieder gutzumachen, den sie vor vielen Jahren durch ein fehlgeschlagenes Experiment verursacht haben. Durch einen Riss zwischen Dimensionen ist ein Teil Philadelphias verschwunden und hat Monstern Platz gemacht.

Die Regierung ist wie immer hin und her gerissen, versucht herauszufinden, ob man Profit aus dem allen schlagen kann und sorgt natürlich dafür, dass nicht zu viel von den Machenschaften an die Öffentlichkeit drängt. Deshalb versuchen sie auch die Brüder davon abzuhalten, eine Rettungsmission zu starten, um die Überlebenden aus den Klauen der Gesichtslosen zu retten. Denn auch die haben großes Interesse, an den Menschen und ihrer Technologie…


Der Band schließt mehr oder weniger direkt an den letzten an. Inzwischen ist die Bedrohung durch die andere Dimension konkreter geworden, haben doch die „Gesichtslosen“ erstmals richtig zugeschlagen und sind nicht mehr nur dunkle Schatten, die das Leben der Menschen bedrohen.

Tatsächlich sind sie ähnlich intelligent und auch unter ihnen gibt es mehrere Fraktionen: diejenigen, die die Freundschaft der Menschen und ihre Hilfe suchen und die anderen, denen es mehr oder weniger nur darum geht, mit der gewonnenen Technologie Macht zu gewinnen.

Nach und nach wird enthüllt, dass aber auch sie keine überlegene Spezies sind, sondern selbst auf der Flucht zu sein scheinen. Nathan und Marco stecken mit ihren Familien jedenfalls mittendrin und müssen sich entscheiden, wem sie jetzt mehr vertrauen wollen: der eigenen Armee und deren Wissenschaftler oder aber den Gesichtslosen, die ihnen zu helfen versuchen; vor allem einer, der auch halbwegs die menschliche Sprache beherrscht.

Aber es bleiben immer noch genug Fragen offen, werden immer wieder neue aufgeworfen, so dass die Spannung erhalten bleibt und man neugierig auf das sein darf, was die Helden noch alles erwartet.

„Oblivion Song“ ist eine erstaunlich abwechslungsreiche SF-Geschichte, die ein eigentlich ziemlich vertrautes Szenario mit neuen Details spickt, die die Karten für die Helden und ihre Gegenspieler immer wieder neu mischen und dazu auch noch die Grenzen zwischen allen verschwimmen lassen. Der Fan mag zwar Einiges wiedererkennen, aber die Elemente sind neu und ungewohnt zusammengefügt.