Torsten Weitze: Der Kampf um Hjalgar - Der 13. Paladin 6 (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Dienstag, 18. August 2020 17:31

Ahren und seine Begleiter begeben sich zum Kriegsrat auf die Königsinsel. Nachdem ER, DER ZWINGT seine Bannsäule fast gesprengt und seinen dunklen Einfluss massiv ausgedehnt hat, ist guter Rat zunächst teuer. Da kommt es gut zupass, dass endlich einmal ein Paladin aus eigenem Antrieb und ohne Rettungsmission zur Gruppe stößt. Doch der Erste der Paladin, der seit Jahrtausenden auf Erden wandelt und dabei unzählige Schlachten geschlagen hat, ist so ganz anders als die Paladine, die Ahren bislang kennengelernt hat. 

Mitleidlos will er zum größeren Wohl der Welt die Heimat Ahrens opfern und mittels eines alles verbrennenden Feuers eine Wüste zwischen die Verteidiger und die Truppen des dunklen Gottes legen. Dass dabei alle Bewohner, Menschen wie Tiere, einen grausamen Tod sterben - geschenkt, schließlich kann man, den Krieg einmal gewonnen, das Land wieder neu besiedeln und aufforsten.

Dass dies den entschiedenen Widerstand Ahrens hervorruft, kann man sich vorstellen. Schließlich setzt Ahren sich durch, seine Heimat wird verteidigt.

Die einstigen Gefährten trennen sich - ein jeder der bislang reaktivierten Paladine und Alten ist an anderer Stelle gefragt, Ahren selbst eilt in sein Heimatdorf, um sich der Belagerung durch einen alten Feind, der sich willig dem dunklen Gott angeschlossen hat, entgegenzustellen…

Zum ersten Mal seit dem Auftaktband durchbricht Torsten Weitze sein gewohntes Schema, nämlich uns seine Welt in den Einzelmissionen der Rettung von Paladinen vorzustellen. Zwar begegnet uns auch vorliegend ein weiterer der dreizehn von den Göttern berufenen Streiter, allerdings stößt dieser freiwillig und aus eigenem Antrieb zur Schar unserer Helden hinzu.

Und, und dies ist neu, dieses Mal begegnet uns ein ganz anderes Kaliber an Streiter im Auftrag der Drei. Mitleidlos, zielgerichtet, effektiv und brutal, so könnte man den Ersten treffend beschreiben. Nicht unbedingt sympathisches Identifikationsmaterial, aber als Figur eine Wucht, die dem Plot eine neue, dunklere Note hinzufügt.

Dabei bleibt es nicht: Reminiszenzen an „The Walking Dead“ werden wach, als eine künstlich herbeigeführte Seuche die Königsinsel heimsucht, Kentauren greifen die Streiter an, die Trennung der Figuren, obzwar logisch unabdingbar, nimmt dem Plot etwas von seiner inneren Dramatik und Tempo.

Gut, dass der Autor mit der Verlagerung der Handlung in ein aus dem ersten Band bekanntes Gebiet hier für Wiedersehensfreude sorgt.

Dass unsere Kämpfer immer wieder schwer verwundet werden aber in letzter Minute durch Magie eine Heilung erfahren, nimmt der Handlung ein wenig die Überraschung und Dramatik. Bedrohungen, Verrat und Kämpfe - ergo das zu Erwartende gibt es auch satt, so dass letztlich doch wieder ein rundum runder Roman herauskommt.

Im nächsten Band ist Ahren dann, nur begleitet von seiner Liebsten, ganz auf sich allein gestellt, wenn er versucht, das an das alte China angelehnte Reich und dessen Herrscherin für die Queste zu gewinnen.