Anna Smith Spark: Das Reich der zerbrochenen Klingen (Buch)

Anna Smith Spark
Das Reich der zerbrochenen Klingen
(The Court of Broken Knifes, 2017)
Übersetzung: Kerstin Fricke
Titelbild: Federico Musetti
Knaur, 2019, Paperback, 524 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-426-52280-6 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Einst beherrschte das reiche und mächtige Kaiserreich von Sekemleth die Welt. Doch Ruhm ist vergänglich, Reichtum schwindet und die Unbillen der Witterung sorgen dafür, dass das einstmals Goldene Reich zu einem Imperium schrumpft, das sich in lange vergangenen Glanz sonnt. Neid und Intrigen gedeihen hier bestens, Dekadenz und Verfall bestimmen das Bild.

Orhan Emereth, ein intriganter Adeliger, hat sich in den Kopf gesetzt, den Herrscherthron zu usurpieren. Um sein Ziel zu erreichen, heuert er eine Söldnertruppe von außerhalb an. Schon auf dem Weg zu Ihrem Auftraggeber durch die gnadenlose Wüste macht diese mit den Gefahren des Sandmeeres Bekanntschaft - ein Drache greift sie an; ausgerechnet der jüngste der Krieger, Mareth, wird zum Retter vor den geflügelten Biest.

Angekommen, beginnt der Staatsstreich - und wie dies bei derartigen Vorkommnissen so Usus ist, fließt das Blut der Unschuldigen. Marith rettet die Priesterin Thalia aus ihrem Tempel und verspricht ihr, sie sicher aus dem umkämpften Stadt zu bringen - ein Versprechen, das schwer zu halten sein wird angesichts der um sich greifenden Unruhen.


Der Verlag vermarktet den Debüt-Roman der britischen Autorin als Grimdark Fantasy à la Joe Abercrombie. Nun, um dies vorwegzunehmen, die Latte liegt deutlich zu hoch für das Buch.

Woran aber lag es, dass mich der Plot, die Figuren und der Handlungsort nicht wirklich in ihren Bann ziehen konnten?

Zunächst ist anzumerken, dass die Autorin nicht wirklich fesselnd zu fabulieren weiß. Immer wieder wechselt sie scheinbar unmotiviert die Perspektive, die vielen auftretenden Charaktere tun ein Übriges dazu, die verschachtelte Handlung unübersichtlich zu machen. Dazu kommt, dass Spark uns viel zu viel von den Details ihrer Welt erzählt, als uns diese, eingebettet in ihre Handlung, zu zeigen. Weniger wäre hier viel mehr gewesen.

Dies ist auch ein Grund dafür, dass weder richtiges Tempo noch wirkliche Spannung aufkommt. Schon der Beginn des Romans erweist sich als zäh; leider wird es kaum besser. Um es deutlich zu sagen: Die Geschichte, die Schicksale ließen mich gleichgültig zurück, nie fieberte ich mit den Figuren oder ihrem Los. Wäre die Autorin nicht einer der Ehrengäste auf dem diesjährigen Elstercon in Leipzig, ich hätte das Buch nach ein paar Seiten zugeklappt. So quälte ich mich durch die letztlich uninteressant vor sich hinplätschernde Handlung.